Marco Schwarz
APA/EXPA/DOMINIK ANGERER
APA/EXPA/DOMINIK ANGERER
Sport

Schwarz gewinnt Schladminger „Geister“-Nightrace

Marco Schwarz hat am Dienstag das 24. Nightrace in Schladming vor den beiden Franzosen Clement Noel und Alexis Pinturault gewonnen. Der zur Halbzeit noch führende Manuel Feller schied im zweiten Durchgang aus.

Bei dichtem Schneetreiben, aber vor Geisterkulisse raste Schwarz im zweiten Durchgang vom sechsten auf den ersten Platz nach vorne und durfte sich über den insgesamt vierten Karriereerfolg freuen. „Das hat auf alle Fälle was, Schladming, den Klassiker zu gewinnen. Heute ganz oben zu stehen, ist ganz wunderbar“, sagte der Kärntner, der in nun sieben Saisonslaloms sechsmal auf das Podest kam.

Schwarz fährt Sieg im Nightrace ein

Schon im vergangenen Jahr sei er knapp dran gewesen, habe geführt: „Ich weiß, wie sich jetzt der Manu fühlt, ich bin ungefähr gleich weit gefahren letztes Jahr. Heuer ist es mir sehr gut aufgegangen. Ich habe gewusst, ich muss im zweiten Durchgang voll attackieren, das werden die anderen auch tun.“ Es funktioniere alles sehr gut, er sei megahappy. „Jetzt noch die zwei Slaloms in Chamonix, die noch gut fahren, und dann gut auf die WM vorbereiten und auf mich zukommen lassen“, lautet sein Fahrplan.

Marco Schwarz
APA/EXPA/ERICH SPIESS
Marco Schwarz

Der Tiroler Feller schied im 24. Nightrace im Finale bereits nach wenigen Toren aus – dasselbe Schicksal hatte eben vor einem Jahr Schwarz ereilt. „Es ist ziemlich schnell vorbei gewesen, das muss ich mir anschauen.“ Er wisse, dass er vorne dabei sei, wenn er ganz normal runterfahre, aber das helfe ihm nun auch nicht. „Es ist gut, dass gleich wieder zwei Rennen sind, damit das gleich wieder einmal vergessen ist“, sprach Feller die zwei kommenden Slaloms in Chamonix an.

„Der endlich erste Sieg nach dem Marcel in Schladming“

Marco könne man nur gratulieren, er sei die Konstanz in Person. „Ich hätte kein Problem gehabt, wenn er mich putzt, aber ich wäre gern neben ihm gestanden, muss ich sagen“, gestand Feller. Der „endlich erste Sieg nach dem Marcel hier in Schladming“ sei cool. So lange ist dies allerdings ohnehin nicht her, Marcel Hirscher gewann zuletzt 2019 in Schladming, es war dies dessen 67. und letzter Sieg vor dem Karriereende.

Ungewohnte Kulise beim Schladminger Nightrace
APA/EXPA/DOMINIK ANGERER
Ungewohnte Geisterkulisse in Schladming

Von den drei Österreichern in den Top sechs zur Halbzeit kam also nur einer durch. Michael Matt, der in dieser Saison schon zweimal Vierter war und zuletzt gehadert hatte, präsentierte sich stark, ließ die Chance auf einen Spitzenplatz aber im Schnee liegen. „Im Steilen war es furchtbar“, sagte der Tiroler, der hoffte, „etwas daraus zu lernen“.

„Manchmal kann man überraschen“

Umso besser machte es Pinturault, der nach dem Super-G am Montag in Kitzbühel im ersten Slalom-Durchgang noch etwas müde gewesen war, es mit Laufbestzeit aber noch von Platz elf auf das Podest geschafft hatte. „Das ist fantastisch! Ich habe nicht mehr mit dem Podest gerechnet. Das ist Skifahren, das ist der Sport, manchmal kann man überraschen“, meinte Pinturault, der im Gesamtweltcup als Führender 253 Punkte Vorsprung auf den Schweizer Marco Odermatt und 294 auf Schwarz hat.

iegerbild beim 24. Nightrace in Schladming
APA/EXPA/ERICH SPIESS

Adrian Pertl wurde Zehnter („Der Platz ist zwar okay, aber ein bissl was muss ich noch daran arbeiten“), Johannes Strolz klassierte sich als 18. Der Flachau-Fünfte Fabio Gstrein verpasste auf der Fahrt zu einem Topplatz nach einem Fehler als 43. die Qualifikation für den zweiten Durchgang. „Es waren ganz kleine Rippen drinnen, da fängt der Außenski voll zu vibrieren an. Bis zum Steilhang hat es noch gepasst, dann hab’ ich das Tempo mitgenommen, dann ist es immer schneller und schneller geworden.“ Marc Digruber und Christian Hirschbühl schieden im ersten Durchgang aus.

Ruhiger Abend für die Polizei

Durchaus positiv fällt die Bilanz auch aus Sicht der Polizei aus, die die Einhaltung der strengen CoV-Schutzmaßnahmen kontrollierte und diesbezüglich nicht ein einziges Mal einschreiten musste.