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Coronavirus

Schule: Wunsch nach Normalbetrieb wächst

Wegen der CoV-bedingten Vorverlegung beginnt am Montag in der Steiermark die letzte Schulwoche vor den Semesterferien. Die meisten Schüler starten ohne Zeugnisse in die Ferien. Bildungsdirektion und Schüler wünschen sich möglichst rasch einen Normalbetrieb.

Wie groß die Belastungen mittlerweile geworden sind, zeigt sich auch an den Anwesenheitszahlen in den Schulen: In der Vorwoche wurden rund 17.600 steirische Volksschüler in den Klassen betreut, das sind fast 40 Prozent aller Volksschulkinder; ähnlich viele sind auch für die letzte Schulwoche angemeldet. Zusammen mit den Mittelschülern und AHS-Unterstufenschülern werden in der letzten Woche rund 21.300 Kinder betreut – das ist fast ein Viertel aller Sechs- bis 14-Jährigen.

Distance Learning als enorme Herausforderung

Das Distance Learning sei für alle Beteiligten eine enorme Herausforderung gewesen, bilanziert Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner: „In Summe wird Großartiges geleistet, trotz der Doppelbelastung. Die österreichische Schule ist seit jeher eine Präsenzschule, also eine große Umstellung für alle. In der Digitalisierung haben die Schulen mit Sicherheit einen Fünf-Jahres-Schritt gemacht.“

Zeugnisse generell erst nach den Ferien

In der letzten Schulwoche werden zum Teil noch Schularbeiten geschrieben – Notenkonferenzen können, müssen aber nicht stattfinden – Zeugnisse vor den Ferien gibt es nur für jene, die vor einem wichtigen Schritt im Bildungssystem stehen.

„Die Zeugnisverteilung geschieht so wie in allen Bundesländern, generell werden die Zeugnisse nach den Semesterferien verteilt, wenn die Kinder wieder in der Schule sind. Ausnahmen bilden die vierte, achte und neunte Schulstufe, und auf Verlangen können die Schulnachrichten schon am letzten Tag vor den Semesterferien abgeholt werden“, so Meixner.

Meixner für rasche Rückkehr zu Präsenzunterricht

In der Ferienwoche ist nur ein Prozent der Sechs- bis 14-Jährigen für den Förderunterricht in den Schulen angemeldet – und für das neue Semester wünscht sich Bildungsdirektorin Meixner eine rasche Rückkehr zum Präsenzunterricht. Regelmäßige Schülertestungen könnten das möglich machen – alleine in der Vorwoche habe es rund 35.000 in der Steiermark gegeben.

„Das wäre ein Weg, und der zweite Weg wären für mich auch die FFP2-Masken in der Oberstufe. Es gilt abzuwarten, wie es aussieht mit den Infektionszahlen, die Bundesregierung entscheidet“, so Meixner. Eine Entscheidung soll noch am Montag fallen – mehr dazu in „Mutationen bremsen Lockerung“ und in Keine großen Öffnungsschritte zu erwarten (beide news.ORF.at).

„Lieber Maske als stundenlang vor dem Computer“

Auch die steirische Landesschulsprecherin der AHS, Mira Debelak, unterstreicht den Wunsch nach einem normalen Schulbetrieb nach den Ferien. „Im Präsenzunterricht muss man erhöhte Sicherheitsmaßnahmen treffen wie FFP2-Masken und Testungen. Masken zu tragen ist auf jeden Fall besser als stundenlang vor dem Computer zu sitzen“, so Debelak.

Mira Debelak im Sonntagsgespräch mit Chefredakteur Wolfgang Schaller

Kein verlorenes Semester

Das vergangenen Herbstsemester sei eine Herausforderung gewesen, sagt Debelak, Schüler wie Lehrer hätten aber auch einiges gelernt: „Ein verlorenes Semester würde ich es nicht nennen. Wir haben alle dazugelernt. Die Lehrkräfte können jetzt viel besser mit den Programmen umgehen. Im Herbst wurde auch der Stundenplan beibehalte, damit gewährleistet man Struktur. Die Schülerinnen und Schüler konnten den Stoff erlernen und sich auch selbst Fähigkeit aneignen wie Motivation oder Selbstmanagement. Das braucht man auch im weiteren Arbeitsleben.“

Keine großen Öffnungsschritte zu erwarten

Am Montag will die Regierung nach Beratungen mit Fachleuten, Landeshauptleuten und Opposition über mögliche Lockerungen des CoV-Lockdowns ab dem 8. Februar beraten. In Diskussion steht die Öffnung der Schulen für Präsenzunterricht, des Handels und für Dienstleister wie Friseure. Eine große Öffnung wird es angesichts der Infektionslage und der CoV-Mutationen aber wohl nicht geben – mehr dazu in Keine großen Öffnungsschritte zu erwarten (news.ORF.at).