Ursprünglich war die EuroSkills für September 2020 geplant, dann wurde verschoben, und schon im Oktober war klar: Auch der Termin im Jänner 2021 hält nicht – mehr dazu in EuroSkills erneut verschoben. Weil eine komplette Absage für die Organisatoren nie in Frage gekommen ist, hat man in den vergangenen Wochen intensiv nach einem neuen Termin gesucht. Und der wurde auch gefunden.
Emotionaler Organisator
Es war ein emotionaler Moment für den steirischen Wirtschaftskammerpräsidenten und EuroSkills-Graz-Organisator Josef Herk. Mit tränenerstickter Stimme verkündete er am Vormittag den neuen Herbst-Termin für die Europameisterschaft der Berufe. Sie geht mit einem Jahr Verspätung vom 22. bis 26. September 2021 über die Bühne. „Ein Thema hat es nie gegeben: Aufgeben. Absagen. Wir werden das gemeinsam umsetzen, weil das verdient unsere Jugend. Das sind wir unseren jungen Fachkräften schuldig“, so Herk.
Wettbewerbe finden außerhalb von Graz statt
In Graz selbst werden nur die Eröffnungs- und Schlussfeier auf dem Messegelände stattfinden. Die 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 31 europäischen Ländern wohnen auch in der Landeshauptstadt. Die Wettbewerbe finden außerhalb von Graz statt, erklärte Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP): „Die Wettbewerbe werden letzten Endes in Premstätten am Schwarzl-Freizeitzentrum stattfinden. Das wird für die jungen Menschen auch ein besonderes Erlebnis sein. Die Idee des Olympischen Dorfs ist uns einfach auch gekommen.“
Wie hoch die Mehrkosten durch die erneute Verschiebung der EuroSkills sind, steht noch nicht genau fest.
Zeltstädte sollen entstehen
Man habe 10.000 Quadratmeter mehr Fläche zur Verfügung und werde riesige Zeltstädte errichten, in denen die Wettkämpfe stattfinden – ergänzte der Österreichische Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer. „Wir werden alles machen, dass diese Veranstaltung im September in Graz statfinden kann. Die gesamte Veranstaltungsbranche hat in den letzten Monaten perfekte Präventionskonzepte ausgearbeitet“, so Mahrer.
Wie die Veranstaltung genau abläuft, hänge vom weiteren Verlauf der CoV-Pandemie ab, hieß es. Denkbar seien etwa regelmäßige Covid-Tests für die teilnehmenden Nationen.
Schützenhöfer zum goldenen Boden
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) unterstrich die Wichtigkeit der EuroSkills; die Berufs-EM steigere das Ansehen der Lehre als Ausbildungform, sagte er: „Schön langsam ist die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung angekommen, dass Handwerk einen goldenen Boden hat.“ Wirtschaftsministerin Margarethe Schramböck (ÖVP) ergänzte: „Wir haben diese duale Ausbildung, die beides vereint: das Lernen im Betrieb, das Lernen in der Berufsschule.“