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Gesundheit

Weltkrebstag im Zeichen der CoV-Pandemie

Für Krebspatienten birgt die CoV-Pandemie besondere Herausforderungen: Experten empfehlen die CoV-Impfung auch für sie und appellieren, auch weiterhin zu Vorsorge-Untersuchungen zu gehen – andernfalls könnten Erkrankungen zu spät erkannt werden.

Wer Krebs hat, lebt derzeit in einer doppelten Angstsituation: „Auf der einen Seite bedingt durch die Krebserkrankung, auf der anderer Seite aber auch bedingt durch die Corona-Pandemie. Und das ist für alle Krebspatientinnen und Krebspatienten eine extrem belastende Situation“, formuliert es Erika Richtig, Präsidentin der Krebshilfe Steiermark.

Krebshilfe: Betreuungsbedarf gestiegen

Das sei auch in der Beratung durch die Krebshilfe deutlich spürbar, betont Richtig. Trotz Lockdowns sei die Zahl der Anrufe unverändert hoch, zusätzlich sei der Betreuungsbedarf gestiegen – „das heißt, der Einzelne kommt mit sehr viel mehr Belastung in die Krebshilfe, in die zumeist derzeit telefonische Beratung. Man merkt, dass die Patientinnen und Patienten einen unheimlichen Bedarf haben, hier auch unterstützt zu werden“.

Dass es noch mehr psychologische Unterstützung für Krebspatienten braucht, bestätigt auch Philipp Jakob Jost, Leiter der Abteilung für Onkologie am LKH Graz: Krebspatienten seien derzeit deutlich mehr belastet; die Ankündigung des Gesundheitsministers, mehr Mittel für ein besseres Auffangnetz zu haben, begrüße er.

Geringe zusätzliche Risiken bei CoV-Impfung

Gerade Krebspatienten sollten sich gegen CoV impfen lassen, rät Jost: „Wenn Corona-Infektionen bei Krebspatienten auftreten, die unter Therapie sind, sind die Verläufe oft etwas schwerer, die Gefahr ist also relevant, dass Krebspatienten sich mit Krebspatienten mit Corona anstecken und durch den schweren Verlauf auch Therapieunterbrechungen stattfinden, die für den Gesamtverlauf der Tumorerkrankung sehr negativ sein können.“

Die zusätzlichen Risiken seien gering, möglicherweise könnte die Impfung aber nicht so gut wirken wie bei gesunden Menschen, weil das Immunsystem eingeschränkt sein kann, sagt Jost; Krebspatienten sollten sich an ihren behandelnden Arzt wenden.

Vorsorgeuntersuchungen weiterhin wichtig

Die Ärzte appellieren, auch weiterhin zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen, sowohl beim Brustkrebs-Screening als auch bei der Hautkrebsvorsorge seien Rückgänge spürbar, so Erika Richtig – es bestehe die Gefahr, dass Erkrankungen möglicherweise zu spät erkannt werden.