Untersuchung im Tauernklinikum Zell am See
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Coronavirus

Hohe Inzidenz und die Rolle der Mutationen

In der Südoststeiermark ist die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner besonders hoch: Am Donnerstag lag sie bei 413 – für die gesamte Steiermark bei 185. Interessanter als nur die Zahlen sind wohl die Gründe dafür: Mutationen könnten eine Rolle spielen.

Der Bezirkshauptmann der Südoststeiermark, Alexander Majcan, kann nur Mutmaßungen anstellen, warum das Coronavirus gerade in seinem Bezirk umgeht. Eine eindeutige Ursache gäbe es nicht: „Die Situation ist so, dass sich die Infektionen quer über den Bezirk verteilen, und wir haben auch der Polizei den Auftrag gegeben, verstärkt zu kontrollieren – insbesondere die Einhaltung der Quarantänebestimmungen.“

Neben der Maßnahmen-Müdigkeit könnten auch Mutationen zum Infektionsgeschehen beitragen: Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gibt es bereits 13 bestätigte Fälle in der Steiermark – der überwiegende Teil davon in der Südoststeiermark.

Spezielle Untersuchungen

Auch der Leiter des Hygiene-Instituts des LKH Graz, Klaus Vander, kann sich vorstellen, dass die Mutationen hier eine wesentliche Rolle spielen. Proben werden speziell darauf untersucht, Proben, „die eben aus diesen Regionen zu unserem Institut gekommen sind, sind inzwischen auch an die AGES übermittelt worden, aber die Ergebnisse, die jetzt eben weiter führen könnten, sind derzeit noch ausständig.“ So auch in Bad Aussee, wo die Mutationssuche nach dem Massentest laut dem Land Steiermark immer noch nicht abgeschlossen ist. Die AGES untersuche noch.

Laut Vander versuchen die Labore, diese Zeitspanne zu verkürzen – im Hygiene-Institut wird bereits eine Vorauswahl gemacht und nur verdächtige Proben zur Mutationsuntersuchung in das Labor der AGES nach Wien geschickt – der Ablauf: „Patientenprobe wird untersucht, Patientenprobe ist positiv. Weitere PCR wird gemacht, um auf eine von fünf Mutationen zu untersuchen. Wenn diese Probe wieder positiv ist, heißt das, ich habe einen Hinweis darauf, dass eine dieser fünf Mutationen vorliegt und nur mehr diese Proben werden dann von Wien endbestätigt und damit hab ich einen effektiven Filter und eine schnellere Reaktion.“

Weiterhin hohe Infektionszahlen

Zu den steiermarkweit weiterhin recht hohen Infektionszahlen heißt es von der Landessanitätsdirektion, das hänge unter anderem damit zusammen, dass Kontaktpersonen der Kategorie 1 seit Mitte Jänner wieder getestet werden und auch Teststationen für alle zur Verfügung stehen.