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Coronavirus

Erste Apotheken bieten ab Montag Gratistests an

Die Lockdown-Lockerungen machen eine flächendeckende Teststrategie notwendig. Die Bundesregierung will daher Betriebe animieren, als Testzentren in den Regionen zu fungieren. Auch ausgewählte Apotheken sollen ab Montag Gratistests anbieten.

Geht es nach Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP), dann sollen Betriebe künftig eine große Rolle beim Testen spielen: In einer Umfrage hätten drei Viertel der Befragten angegeben, dass sie sich gerne am Arbeitsplatz testen lassen würden. Nun soll es auch einen finanziellen Anreiz geben – mehr dazu in Zehn Euro pro durchgeführten Test (news.orf.at).

„Deshalb wird es ab 15. Februar einen Kostenersatz für die betrieblichen Testungen geben als Wirtschaftsförderung für die Unternehmen. Was bedeutet das in der Praxis? Für jeden durchgeführten Test erhalten die Unternehmen zehn Euro“, so Schramböck. Das Geld bekommen Betriebe im Nachhinein für jeden Getesteten, also auch für Angehörige oder sonstige Gemeindebewohner, sagt Schramböck. Die Tests würden in Zusammenarbeit mit Betriebsarzt, einem Arzt oder einer Apotheke durchgeführt und gelten als Eintrittsbestätigung.

Gratistests in ausgewählten Apotheken ab Montag

Ein wichtiger Part kommt künftig auch den Apotheken zu: Sie werden ab Montag Gratistests anbieten – zunächst in ausgewählten Pilotregionen, wie es am Freitag heißt. Wegen der erforderlichen Software-Änderungen sei es, so die Bundes-Apothekerkammer, nicht sofort flächendeckend möglich.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) verweist auf die nun sehr zahlreichen Testschienen in Österreich. Heute sei man bei insgesamt zehn Millionen Tests angelangt: „Und ich gehe davon aus, dass wir damit unsere Testzahlen noch einmal drastisch nach oben entwickeln werden können, ich gehe mittelfristig von einer Verdoppelung der täglichen Testungen aus, und wir sind jetzt weit über 100.000 Testungen pro Tag.“

Große Bereitschaft bei steirischen Apotheken

Der steirische Apothekerkammerpräsident Gerhard Kobinger ortet eine große Bereitschaft der steirischen Apotheken, mitzumachen: „Wir haben jetzt schon 50 Apotheken in der Steiermark, die werden ab Montag, nehme ich an, auch gratis testen. Und ich schätze, dass wir durch diese Einbindung in die öffentliche Gratis-Teststrategie weitere 50 bis 100 Apotheken dazubekommen.“ Niemand solle weit zu einer Gratis-Teststation fahren müssen.

Mit Unverständnis reagiert Kobinger hingegen auf die Vorgabe, dass die sogenannten Nasenbohrer-Tests nicht zum Einsatz kommen dürfen – das wäre schneller und einfacher und sei noch zu hinterfragen. Der Testkoordinator des Landes, Harald Eitner, spricht von einer Erleichterung, wenn nun auch die Apotheken ins Boot geholt werden. Auch das Land weitet die Testkapazitäten noch einmal aus – steiermarkweit werden 76 Spuren in Betrieb sein. Die Möglichkeit von mobilen Tests sei ebenfalls denkbar, müsse aber noch geprüft werden.