Wirtschaft

Zwei Drittel mehr Frauen auf Jobsuche

Neueste Arbeitsmarktdaten zeigen, dass die CoV-Pandemie vor allem Frauen am Land stark trifft – hier gibt es um 65 Prozent mehr Arbeitssuchende als im Vorjahr. Darauf macht am Weltfrauentag auch eine Aktion aufmerksam, die derzeit im Bezirk Murau läuft.

Auch der Nationalrat beschäftigte sich am Montag in einer Sondersitzung mit dem Weltfrauentag und der Situation der Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Gefordert wird unter anderem ein Konjunkturpaket, das besonders die Anliegen der Frauen am Arbeitsmarkt berücksichtigt – mehr dazu in Frauentag: Ein Problem, verschiedene Ansätze (news.ORF.at).

„Die Murauerinnen“ kämpfen gegen Arbeitslosigkeit

In den ländlichen Gemeinden sind um fast zwei Drittel mehr Frauen als im Vergleich zum Vorjahr arbeitslos, bei Männern sind es hingegen nur 28 Prozent. Das zeigen von OGM und APA ausgewertete Arbeitsmarktdaten. Laut den Angaben sind in ländlichen Gemeinden österreichweit fast 70.000 Frauen auf Jobsuche, 65 Prozent mehr als vor einem Jahr – mehr dazu in Zwei Drittel mehr Frauen auf Jobsuche (news.ORF.at).

Die „Murauerinnen“ kämpfen im Bezirk Murau gegen diese Schieflage an – angeführt werden sie von Gunilla Plank: „Eigentlich hat das Coronavirus ein ländliches Problem zu einem allgemeinen Problem gemacht. Alle sind jetzt zurückgedrängt worden in das Homeoffice, in das Homeschooling. Was generell das Problem ist: Man glaubt ja immer, dass man allein ist in diesem Topf, aber das ist man nicht, es sind ganz viele, denen es jetzt gleich geht. Das einzige, was man im Moment tun kann, ist, die Situation einfach sichtbar zu machen, darauf hinweisen, den Frauen auch selber klar machen, was für unglaubliche Leistungen sie vollbringen.“

Der rote Teppich für die Frauen

Mit dem Weltfrauentag starteten die „Murauerinnen“ die Aktion „der rote Teppich für die Frauen am Land“: „Die Ideengeberin war Rosemarie Fuchshofer, eine Soziologin aus dem Lungau, sie hat in einem Vortrag einmal gesagt: ‚Eigentlich müssten die Gemeinden auf dem Land jeder Frau, die bleibt und sich engagiert, den roten Teppich ausrollen‘. Weil das einfach die sind, die den ländlichen Raum lebenswert machen. Die Idee haben wir aufgegriffen und vorläufig einmal in einer Facebook-Aktion gestartet“, sagt Gunilla Plank.

Ein weiterer Teil des Problems ist laut Plank, dass Frauen im Schnitt auch weniger Geld aus der Arbeitslosenunterstützung erhalten, weil sie häufig auch in Teilzeit arbeiten.