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Kritik an Impf-Plänen für Menschen mit Behinderung

In dieser Woche beginnen die CoV-Impfungen für Menschen mit Behinderung sowie deren Betreuer – allerdings werden bei Weitem nicht alle berücksichtigt. Einige müssen wohl noch lange warten, kritisiert der steirische Behindertenanwalt.

In den Betreuungseinrichtungen von Mosaik beginnen am Mittwoch die Coronavirus-Schutzimpfungen: 80 Prozent des Personals und 65 Prozent der Klienten haben sich dafür angemeldet, heißt es von Mosaik.

Einer von ihnen ist Christian Grübl – er ist auch Sprecher der Selbstvertretergruppen von Menschen mit Behinderung: „Ich freue mich, dass ich mit meiner Verlobten wieder fortgehen kann, etwas essen gehen kann und dass ich meinen Freunden ohne Maske wieder ins Gesicht schauen kann.“

Nur Menschen in Einrichtungen berücksichtigt

7.000 Impfdosen stehen derzeit für den Behindertenbereich bereit: 4.000 Dosen des Impfstoffes von Moderna für Menschen mit Behinderung, 3.000 Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs für die Betreuer – allerdings stehen diese Impfdosen nur jenen Menschen zur Verfügung, die zumindest teilweise in einer Behinderteneinrichtung wohnen.

Rund 6.000 weitere Personen müssen noch warten, kritisiert Siegfried Suppan von der Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung – das sind all jene, die eine mobile Betreuung oder eine persönliche Assistenz in Anspruch nehmen. Dabei sollten diese Menschen laut Impfplan des Bundes jetzt geimpft werden.

Noch kein Zeitplan für weitere Impfungen

„Das Land setzt hier offenbar andere Prioritäten. Das ist für uns nicht nachvollziehbar und auch nicht akzeptabel, dass Personen mit Behinderung hier nachgereiht werden“, sagt Suppan. Angekündigt seien diese Impfungen erst für Mitte Mai, kritisiert der Behindertenanwalt – diese Wartezeit sei für Menschen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind und dadurch ein höheres Ansteckungsrisiko haben, viel zu lang.

Kritik an Impf-Plänen für Menschen mit Behinderung

In dieser Woche beginnen die CoV-Impfungen für Menschen mit Behinderung sowie deren Betreuer – allerdings werden bei Weitem nicht alle berücksichtigt. Einige müssen wohl noch lange warten, kritisiert der steirische Behindertenanwalt.

Vom Impfkoordinator des Landes, Michael Koren, heißt es dazu: Es werde demnächst eine Anmeldeplattform eingerichtet, auf der sich Menschen mit Behinderung für eine Coronavirus-Schutzimpfung anmelden können – derzeit stehe nicht genug Impfstoff zur Verfügung. Einen genauen Impf-Zeitpunkt könne er noch nicht benennen.