Eine Ampulle mit dem Coronavirus-Impfstoff von Biontech/Pfizer
APA/DPA/Sebastian Gollnow
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Coronavirus

Steirische Impfstoffplattform kommt

Um eine bessere Verteilung des CoV-Impfstoffes zu gewährleisten, hat die Landesregierung am Donnerstag die Umsetzung einer Impfstoffplattform beschlossen. Außerdem wird der Abstand zwischen Dosen des Impfstoffs von Biontech und Pfizer verlängert.

Die Praxis habe gezeigt, dass vereinbarte Impftermine oft kurzfristig abgesagt werden und der geplante Impfstoffbedarf dadurch unterschritten wird, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung des Landes. Bereits geöffnete Impfstofffläschchen müssten aber konstant gekühlt und möglichst rasch verimpft werden, damit der Impfstoff nicht verworfen werden muss.

Bestandsliste mit Restmengen

Restmengen, die von einer Impfärztin oder einem Impfarzt kurzfristig nicht benötigt werden, können künftig auf der neuen Impfstoffplattform in eine digitale Bestandsliste eingetragen werden – andere Impfstellen können über die Plattform auf diese Liste zugreifen. Bei Bedarf können die zur Verfügung gestellten Impfstoffrestmengen gebucht und an impfwillige Personen verabreicht werden – so soll die vollständige Impfstoffverwertung sichergestellt werden.

Vernetzung statt Verschwendung

„Zusammenarbeit ist das Um und Auf – auch bei der Umsetzung der Schutzimpfung. Mit der neuen Plattform werden alle Impfstellen und Impfärzte digital vernetzt. Die nicht verbrauchten Impfdosen werden transparent erfasst und können damit rasch und unkompliziert dort verimpft werden, wo sie auch gebraucht werden“, so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP).

„Jeder einzelne Impfstoff zählt und hilft im Kampf gegen die Pandemie. Daher ist es essentiell, dass wir wirklich alle verfügbaren Impfstoffe nutzen und an die Steirerinnen und Steirer verimpfen“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ).

Zweite Biontech-Pfizer-Dosis erst nach sechs Wochen

Außerdem wurde am Donnerstag beschlossen, dass die Steiermark ihre Impfstrategie an die Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums anpassen wird, um noch im April alle über 65-Jährigen zumindest einmal zu impfen: Daher sollen ab der Kalenderwoche 14 die zweiten Dosen des Vakzins von Biontech und Pfizer statt nach drei erst sechs Wochen nach der ersten Dosis verimpft werden – so erhielten mehr Senioren früher ihre erste Teilimmunisierung, so Impfkoordinator Michael Koren.

Ab Montag kommen über 83-Jährige für ihre erste Dosis an die Reihe, und durch den verlängerten Zeitraum bis zur zweiten Impfung sollten voraussichtlich bis Ende April alle über 65-Jährigen zu schaffen sein.

Bedingung bleibe allerdings, dass die Liefermengen tatsächlich eintreffen. Durch den längeren Abstand zwischen erster und zweiter Impfung beim Biontech-Pfizer-Vakzin können 30.000 bis 33.000 zusätzliche erste Dosen noch im April verabreicht werden – man gewinne dadurch etwa eine Woche, so Koren.