210 Dosengulaschsuppen und 154 verpackte Frankfurter aus dem steirischen Lebensmittelhandel wurden in den letzten zwei Monaten untersucht. Laut Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher habe sich gezeigt, dass 71% der untersuchten Gulaschdosen Fleisch aus dem Ausland enthalten.
Fleisch aus dem Ausland trotz Versorgung in Österreich
Eigentlich gibt es bei Fleisch einen 140 prozentigen Selbstversorgungsgrad in Österreich, sagt Titschenbacher. 23 Prozent der Proben beim Dosengulasch hätten überhaupt keine Herkunftskennzeichnung gehabt. Die Produzenten seien auch nicht bereit, Angaben über die Herkunft zu machen, kritisiert der Kammerpräsident.
Konsumenten werden getäuscht
Und nicht selten würden rot-weiß-rote Fähnchen auf diesen Dosen vermeintlich österreichische Herkunft vortäuschen, kritisiert Georg Strasser, Präsident des österreichischen Bauernbundes. „Wir waren sehr ernüchtert und enttäuscht, dass -trotz der Verschärfung des europäischen Rechtsrahmens- es solche Fähnchen nicht mehr geben darf. Es gibt Grauzonen, die ausgenützt werden. Weil, wenn suggeriert wird, es könnte aus Österreich kommen, und das mit den Fähnchen untermauert wird, dann ist das eine eindeutige Konsumenten-Täuschung, und die wollen wir abstellen“, sagt Strasser.
Gesetz zur Herkunftskennzeichnung in Arbeit
Man arbeite derzeit an Entwürfen für ein entsprechendes Gesetz zur verpflichtenden Herkunftskennzeichung, kündigt Franz Titschenbacher an. Hier sei nun Bundesminister Rudolf Anschober (Grüne) am Zug. Und an dieser Forderung werde man festhalten. Notwendige Beschlüsse für ein neues Gesetz zur Herkunftskennzeichnung könnten, laut Titschenbacher, bereits in den nächsten Monaten gefasst werden.
Frankfurter besser gekennzeichnet als Dosengulasch
Etwas besser als beim Dosengulasch sei die Situation bei den Frankfurtern, dort seien immerhin rund 40% aller untersuchten Produkte mit dem AMA Gütesiegel gekennzeichnet gewesen – eine Garantie für Fleisch aus Österreich. Es sei wichtig, Transparenz zu schaffen, sagt Titschenbacher. Immerhin produzieren österreichische Bäuerinnen und Bauern zu sehr hohen Standard bei Themen wie Tierwohl, Soziales und Umwelschutz.