Corona Krisengipfel Land Steiermark
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Coronavirus

Land plant mehr Tests, keinen Lockdown

In der Grazer Burg hat sich die steirische Landesregierung am Mittwoch mit Experten über die aktuellen CoV-Situation und mögliche weitere Maßnahmen beraten. Ein Lockdown sei derzeit aber kein Thema, heißt es, sehr wohl wird noch mehr getestet.

Es wird keine weiteren Verschärfungen zu Ostern geben, das hielt die Landesspitze am Mittwoch nach einem Krisengipfel mit Experten und Sozialpartnern fest.

Lockdown derzeit kein Thema

Auch die Frage nach einem Lockdown stelle sich aus derzeitiger Sicht nicht, betont Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), ganz ausschließen will er das aber nicht, sollten die Infektionszahlen explodieren: „Das kann sich täglich ändern, es kann ununterbrochen etwas passieren. Wir stellen fest, dass es in dieser neuen Welle keine Explosion gibt, aber natürlich im wesentlichen mit unerfreulichen Zahlen konfrontiert sind.“

Generell aber sei die Steiermark „ganz gut aufgestellt“: „Wir sind von den neun Bundesländern mit heutigem Datum in der Inzidenz die Zweitbesten nach Vorarlberg.“ Weit mehr Sorge bereite Schützenhöfer derzeit die Sorglosigkeit der Menschen: „Wenn jede und jeder sich an die Grundregeln halten würde – FFP2-Masken tragen, Abstand halten, Hände waschen, desinfizieren, dann ist das schon mehr als die halbe Maut.“

Spitalsauslastung ausschlaggebend

Das Wichtigste sei laut Schützenhöfer außerdem auch weiterhin, ein Auge auf die Auslastung der Spitalsbetten zu haben: „Ich möchte es in meiner Amtszeit nicht erleben, dass wir einem älteren Menschen sagen müssen: Geh’ nach Hause sterben, wir haben kein Bett für dich.“

In den steirischen Spitälern sei die Lage derzeit aber „relativ stabil“. Derzeit befinden sich 260 Corona-Patienten auf Normalstationen und 56 in Intensivbetten. Der bisherige Höchststand an mit Coronavirus-Patienten belegten Intensivbetten sei im Herbst bei 127 gelegen, sagt Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP).

Mehr Tests in Gemeinden geplant

Verstärkt werden in den Gemeinden indessen die Tests: „Wir haben drei Millionen Tests bestellt und es gelten die Selbsttests unter Zeugen“, so Schützenhöfer, damit ereiche man auch kleinere und mittlere Orte. Der Plan sei es, das Infektionsgeschehen schon auf Gemeindeebene in den Griff zu bekommen.

Die Gesundheitslandesrätin kündigte an, dass es nach Ostern in den Schulen und Kindergärten zu Verschärfungen der Maßnahmen kommen werde: Bisher galten Kontaktpersonen von infizierten Kindern unter zehn Jahren in Schulklassen und Kindergruppen als K2-Personen. Künftig sollen sie aber als K1-Kontaktpersonen gelten und daher strengere Auflagen bekommen.

Schulen in Murau nach Ostern zu

Im Bezirk Murau wurde bei einem Krisengipfel am Mittwoch beschlossen, dass die Schulen nach Ostern geschlossen bleiben, und für den Fall eines Inzidenzwertes über 400, einzelne Ortschaften abgeriegelt und Ausfahrtstests verlangt werden." In selber Tonart verfahre man auch in anderen Bezirken, sollten die Infektionszahlen empfindlich ansteigen, so Schützenhöfer. Das Entscheidende bleibe laut Schützenhöfer aber die Impfung – bis Ende April jedenfalls sollen alle über 65-Jährigen geimpft sein.

Strengere Kontrollen zu Ostern

Seitens der Polizei Steiermark werden die Kontrollen vor allem rund um Ostern verstärkt. Dabei erfolgen Schwerpunktkontrollen im engen Zusammenwirken mit den Gesundheitsbehörden, etwa bei beliebten Ausflugszielen oder Beherbergungsbetrieben, so Landespolizeidirektor Gerald Ortner.