Theologe Georg Plank
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Sonntagsgespräch

Theologe: „Die Kirche wird hybrid werden“

Auch heuer finden kirchliche Osterfeierlichkeiten nur unter strikten CoV-Einschränkungen statt. Der Theologe Georg Plank sieht die Krise aber auch als Chance für die Kirche, ihre Botschaften künftig in hybrider Form mehr Menschen zugänglich zu machen.

Der Theologe Georg Plank war 25 Jahre lang bei der Diözese Graz tätig, bevor er sich mit einem eigenen Unternehmen im Bereich Pastoralinnovation selbstständig machte.

Plank sieht in Ostern die Hoffnung, „dass Samen aufgeht, auch wenn mancher verloren geht – vielleicht von den Vögeln gefressen wird, oder zu wenig gepflegt wird – aber einiges geht doch auf und wird sogar vielleicht ein großer Strauch oder ein Baum, der auch Frucht bringt. Und das ist genau das Thema für mich von Ostern: Einer ist wieder auferstanden von den Toten“, verrät er im Sonntagsgespräch mit Wolfgang Schaller.

„Hoffnungsbotschaft hinaustragen“

Für viele traditionell Feiernde sei es hart noch ein zweites Jahr unter den CoV-Maßnahmen Ostern zu feiern – gleichzeitig erinnert der Theologe an den für ihn tieferen Sinn des Osterfestes: „Für mich heißt es sehr wohl nicht in der Kirche für sich selbst zu feiern, sondern diese Hoffnungsbotschaft auch ganz konkret dort hinauszutragen, wo sie ganz besonders herbeigesehnt wird.“

Wolfgang Schaller im Gespräch mit dem Theologen Georg Plank

Auch heuer finden kirchliche Osterfeierlichkeiten nur unter strikten CoV-Einschränkungen statt. Der Theologe Georg Plank sieht die Krise aber auch als Chance für die Kirche, ihre Botschaften künftig in hybrider Form mehr Menschen zugänglich zu machen.

Gemeinsam mit seinem Team ist Plank im gesamten deutschsprachigen Raum unterwegs, um sich für Innovation in Kirchen einzusetzen. Dabei habe der Theologe bemerkt, dass – wie in vielen anderen Bereichen auch – die CoV-Krise als sogenannter Trendbeschleuniger funktioniert: „Das heißt, dass vieles was davor schon in Ansätzen sichtbar war, bricht jetzt voll aus und viele traditionelle Formen der Kirche waren ja schon sein Jahrzehnten gewissermaßen zumindest im Rückgang.“

„Die Kirche wird hybrid werden“

Der Theologe war überrascht mit welchen kreativen Ansätzen etwa Pfarrer und Ehrenamtliche mit dem CoV-Lockdown umgegangen sind. Vieles davon, wie zum Beispiel Online-Gottesdienste, sind Plank zufolge gekommen, um zu bleiben: „Also die Kirche wird, würde ich sagen, hybrid werden. Sie wird genauer darauf schauen – wo ist es von Vorteil sich physisch in einem Raum zu treffen und wo erreichen wir vielleicht sogar mehr Menschen, zum Beispiel introvertierte Menschen. Und auf diese Weise könnte eine hybride Kirche mehr Zugänge eröffnen zu der eigentlichen Botschaft.“