Besucherbox Pflegeheim
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Coronavirus

Mehr Heimbesucher belasten Betreiber

Heimbetreiber blicken positiv der schrittweisen Öffnung der Pflegeheime entgegen. Dass ab sofort wieder mehr Besucher pro Woche erlaubt sind, sei vor allem für Bewohner positiv – allerdings steige damit der organisatorische Aufwand weiter an.

Dass seit Ostern vier Besuche pro Woche mit maximal zwei Personen erlaubt sind, sei für die Heimbewohner sehr wichtig, sagt Franz Ferner, Geschäftsführer der Volkshilfe Steiermark. Möglich sei die Lockerung wegen der guten Durchimpfungsrate unter Bewohnern und Mitarbeitern.

Organisatorischer Aufwand durch Besuche steigt

Weil man von der neuen Regelung so kurzfristig erfahren habe, habe man sie am ersten Tag nach Ostern noch nicht umsetzen können. „Das ist natürlich eine Verdoppelung der Besuchsmöglichkeiten, und das bedeutet natürlich – weil ja die Sicherheitsbestimmungen, FFP2-Masken, Eintritt nur mit Test, Hygienemaßnahmen einhalten, Unterweisen, Dokumentieren – auch einen organisatorischen Aufwand für unsere Teams. Das muss man umstellen, anpassen, spätestens am Freitag sind wir aber so weit, dass wir das dann alles machen können und ermöglichen können“, so Ferner.

„Corona-Besuchsmanagement“ durch Arbeitslose

Die Kontrolle an den Eingängen führen in vielen Heimen Assistenzkräfte durch – etwa arbeitslose Menschen, die im Rahmen des Projekts „Corona-Besuchermanagement“ eine Beschäftigung gefunden haben. Das Projekt von Land und AMS läuft Ende Mai aus, eine Verlängerung bis Herbst sei aber dringend notwendig, sagt Volkshilfe-Geschäftsführer Ferner.

Eine Verlängerung bis Ende des Jahres wünscht man sich auch bei der Caritas, sagt die Leiterin der Abteilung Pflegewohnhäuser, Gertraud Krug: „Es sind mehr Termine, dadurch dass an mehreren Tagen Besucher möglich sind, die gehören organisiert und begleitet, deswegen ist es mehr Aufwand in den Häusern. Da wünschen wir uns, dass dieses Assistenzpersonal, das Besuchermanagement, verlängert wird, weil uns das sehr unterstützt.“

Die 17 Caritas-Heime seien vor der CoV-Pandemie offene Häuser mit viel Leben und Freiwilligenarbeit gewesen, daher begrüße man die Lockerungen sehr – wegen der Kurzfristigkeit könne man sie erst in den nächsten Tagen umsetzen, sagt Gertraud Krug.

Mehraufwand mit hohem sozialen Nutzen

Auch vom Diakoniewerk Steiermark heißt es, es sei höchste Zeit, dass die Menschen in den Altersheimen nun wieder mehr Besuch bekommen können; der Mehraufwand sei zu schaffen.

Volkshilfe-Betriebsrätin Waltraud Stock wünscht sich mehr Unterstützung für die Mitarbeiter in den Heimen, etwa durch zusätzliche Zivildiener – dass wieder mehr Besucher erlaubt sind, begrüße man aber. Aus dem Büro von Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) heißt es, noch bis Ende Mai würden Interessierte via AMS vermittelt, ihre Tätigkeit laufe bis November, und dann werde man die Lage neu beurteilen.