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Pixabay/christels
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Chronik

CoV: Mehr tödliche Bikerunfälle durch Raserei

Die Motorradsaison hat begonnen, und damit steigt auch wieder die Unfallgefahr. Auffallend oft ist laut Experten mittlerweile überhöhte Geschwindigkeit die Ursache für tödliche Motorradunfälle, und sie sehen auch einen Zusammenhang mit der CoV-Pandemie.

Aufgrund der nun sehr frühlingshaften Temperaturen werden an diesem Wochenende wohl viele Motorradfahrer endgültig in die heurige Saison starten. Verkehrsexperten raten zu besonderer Vorsicht, auch angesichts von Corona: Motorradfahrer landen nach Unfällen nämlich oft schwer verletzt auf der Intensivstation, die derzeit aber mit CoV-Patienten ausgelastet sind.

Leere Straßen verleiten zum Schnellerfahren

Zu schnelles Fahren ist derzeit deutlich häufiger die Hauptursache für tödliche Unfälle als bisher, sagen Verkehrsexperten, das trifft bei Motorradlenkern und bei Autofahrern zu. Schon im Vorjahr sei der Trend spürbar gewesen, heuer setzt er sich laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) fort, sagt Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit.

Weniger Verkehr auf den Straßen verleite offenbar dazu, schneller unterwegs zu sein: „In den Jahren vor Corona waren 25 Prozent aller getöteten Verkehrsteilnehmer auf die Hauptunfallursache nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen,
im letzten Jahr 2020 waren es 36 Prozent aller Getöteten, und im heurigen Jahr liegen wir sogar über 40 Prozent“, so Robatsch. Seinen Angaben zufolge führten die Lockdowns im Vorjahr insgesamt zwar zu einem Rückgang der Verkehrstoten um fast ein Fünftel, die Zahl der Verkehrstoten wegen Schnellfahrens sei in absoluten Zahlen aber gestiegen.

Nachfrage nach Fahrsicherheitstrainings steigt

Um Motorradfahren möglichst sicher zu machen, raten Experten neben angepasstem Fahren und der richtigen Schutzausrüstung auch zu Fahrsicherheitstrainings – und diese werden heuer sehr gut angenommen, sagt Franz Kleewein, Leiter des ÖAMTC-Fahrtechnikzentrums in Lang-Lebring: „Die Buchungslage liegt gegenüber den Vorjahren heuer im Augenblick um elf Prozent höher, und ich glaube, dass die Leute den Sicherheitsgedanken für sich neu entdeckt haben und daher bei uns mehr Motorradtrainings buchen.“

Besonders gefragt seien Kurse für Motorräder mit maximal 125 Kubikzentimeter und 11 kW, die man auch mit dem B-Führerschein lenken darf, sagt Kleewein – mit einer sechsstündigen Einheit kann man den entsprechenden Eintrag im Führerschein erwerben.

Im Rahmen der Aktion „Pro.Bike“ werden Fahrsicherheitstrainings auch vom Land gefördert: Ob nun ein Warm-up-Training oder ein Intensivkurs – mit dem Gutschein des Landes erhalten die BikerInnen ein Fahrsicherheitstraining um bis zu 40 Euro günstiger. Die Gruppe der sogenannten Wiedereinsteiger sei für Fahrtechniktrainings aber nach wie vor schwer erreichbar, bedauern die Experten – das sind jene, denen es nach jahrelanger Pause an Fahrpraxis fehlt.