Ausgetrockneter, rissiger Erdboden
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Landwirtschaft

Trockenheit: Futtermittel könnte knapp werden

Trockenheit und Nachtkälte setzen der Landwirtschaft zu. Die Wiesen treiben nicht aus, dadurch fehlt es an Futtermittel auf der Weide, heißt es von der Landwirtschaftskammer.

Die Niederschlagsmengen im Winter haben dafür gesorgt, dass die Landwirtschaft zwar mit ausreichend Feuchtigkeit in den Böden in das Frühjahr gestartet ist, doch seit einigen Wochen ist es definitiv zu trocken und auch zu kalt.

Wiesen treiben nicht richtig aus

Das wirkt sich laut Arno Mayer von der Landwirtschaftskammer Steiermark im Moment vor allem auf den Grünlandbestand aus: Die Wiesen treiben nicht richtig aus und sind laut Mayer mit dem Wachstum um bis zu drei Wochen hinten. „Wir haben in den letzten Tagen verstärkt Anfragen von Landwirten, die Siloballen und Heuballen für die Versorgung der Rinder suchen – sie würden die Tiere schon gerne auf die Weide treiben, aber vor allem die Kälte zeigt Auswirkungen bei den Wiesen. Es fehlt die notwendige Bodenerwärmung, die unsere Grünlandbestände jetzt so richtig antreibt – vor allem die kalten Nächte, die wir jetzt permanent haben, bremsen das Wachstum.“

Zu wenig Niederschlag im Frühjahr

Neben der Wärme bräuchte es aber vor allem auf den leichten Böden und auf sonnenexponierten Flächen auch Feuchtigkeit in Form von Regen, sagte Mayer, hier fehle das Wasser. Das wird durch Zahlen von Fritz Wölfelmayer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Graz untermauert: „Besonders der Februar war deutlich zu trocken, und auch im März und April kam nur wenig Regen in der gesamten Steiermark an. Nur etwa die Hälfte bis 60 Prozent der üblichen Werte gab es an Niederschlag in der gesamten Steiermark. Besonders in der Mitte der Steiermark, also im Raum Bruck an der Mur, war es besonders trocken, da liegen die Werte unter 50 Prozent, da hat es wirklich ganz wenig geregnet.“

Grundwasserpegel nachhaltig im Normalbereich

Deutlich mehr Niederschlag als das Frühjahr brachte dagegen der Winter – das ist gut für den Grundwasserpegel, dieser liegt dem Geschäftsführer des Wasserverbandes Graz-Südost, Dietmar Luttenberger, nachhaltig im Normalbereich. Auffallend ist laut Luttenberger aber, dass extreme Trockenheit und extreme Feuchtigkeit in immer kürzeren Jahresintervallen auftreten würden: Früher gab es solche Extreme alle zehn Jahre, jetzt deutlich häufiger.