Finanziell ins Schwitzen kamen die Thermen schon im ersten Lockdown vor einem Jahr; seit November 2020 steht zum zweiten Mal alles still. Zwei Ostersaisonen und eine Wintersaison sind verloren – wirtschaftlich ist das eine Katastrophe, rechnen Gernot Deutsch, Obmann des Thermenlandes Steiermark, sowie Jürgen Leitner von der Grimming Therme vor.
Verluste bis zu zehn Millionen Euro
In Nicht-Pandemiezeiten habe man etwa in den Spitzen-Winterwochen und -monaten weit über 1.000 Tagesgäste in der Therme, da könne man sich ausrechnen, was das über ein Monat bedeutet. Man rechne damit, dass es Verluste zwischen drei und acht Millionen Euro sind, die genaue Höhe stehe nach den Jahresabschlüssen fest.
Die Grimming-Therme stehe schon seit Wochen in den Startlöchern, sagt Jürgen Leitner: „Natürlich ist jetzt noch einmal eine generelle Reinigung notwendig, wir holen die ganzen Mitarbeiter wieder herein, die waren bis jetzt in Kurzarbeit.“
„Finanziell rechnet sich ein Öffnen derzeit nicht“
Volle Kraft voraus ist auch das Motto im oststeirischen Thermenland, sagt Obmann Gernot Deutsch. Im Vergleich zum Sommer gebe es nun einerseits Erleichterungen, weil die Gäste jetzt geimpft, genesen oder getestet sind, so Deutsch, andererseits seien die Sicherheitsauflagen jetzt aber noch strenger: Zwei Meter Mindestabstand zwischen den Gästen, in Innenräumen 20 Quadratmeter Fläche pro Thermenbesucher – wirtschaftlich rechnet sich das nicht, sagt Gernot Deutsch.
„Diese 20 Quadratmeter tun natürlich bei Schlechtwetter schon sehr weh, denn da könnte es durchaus eng werden. Es gibt aber Möglichkeiten, räumliche Trennungen vorzunehmen, da müssen wir uns bis zur Eröffnung noch ein paar Sachen einfallen lassen – Sonderraumtrennungen zu machen, sodass es möglich ist, die einzelnen Personen unterzubringen. Ansonsten wäre es mit der 20 Quadratmeter-Regel nicht wirtschaftlich.“
Vorfreude überwiegt im Moment noch
Trotz der strengen Auflagen sei aber die Vorfreude groß, sagt Jürgen Leitner von der Grimming-Therme: „Wir freuen uns darauf, sind aber behutsam und vorsichtig, weil wir wissen, wenn wir nicht vorsichtig sind, kann das schnell wieder in die falsche Richtung gehen.“