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Chronik

Betrug: Ermittlungen gegen Ex-WIFI-Trainer

Die Staatsanwaltschaft in Graz ermittelt gegen einen ehemaligen, externen WIFI Trainer. Er soll, vermutlich mit einem Mitwisser, Geld für private Nachhilfe angenommen und Kurse gehalten haben.

Ins Rollen geraten ist der Fall durch einen Kursteilnehmer, der sich geprellt fühlte und den Trainer im März bei der Polizei anzeigte. WIFI und Wirtschaftskammer wollen bei der Aufklärung mithelfen.

Mann hantiert mit Waffe und verletzt Stieftochter

Ende des Monats wollten Beamte in Zivilkleidung den Verdächtigen vernehmen. Als sie an der Türklingel läuteten, bekam der Mann es mit der Angst zu tun und holte eine Waffe. Doch beim Hantieren löste sich ein Schuss und er traf seine 16-jährige Stieftochter ins Bein. Kurz darauf öffnete er die Tür und erklärte den Beamten, was passiert war. Während die Jugendliche ins Krankenhaus kam, wurde der Mann befragt – sowohl zum Schuss als auch zum eigentlichen Vorwurf.

Private Nachhilfe nicht mit WIFI Kursen vereinbar

Laut Hansjörg Bacher von der Staatsanwaltschaft soll der Trainer neben seinen regulären Kursen am WIFI auch private Nachhilfekurse – allerdings nicht in den WIFI Räumlichkeiten – gegeben haben. Laut WIFI ist das nicht mit den offiziellen Kursen vereinbar und es hat wohl auch einen Mitwisser oder Helfer innerhalb der Bildungseinrichtung gegeben. Bacher bestätigte, dass auch gegen einen zweiten Mann ermittelt wird. Das WIFI hat sich in dem Verfahren als Privatbeteiligter angeschlossen und ist laut Bacher auch um volle Aufklärung bemüht.

WIFI: „Verhalten inakzeptabel“

Für das WIFI, als größter nichtstaatlicher Bildungsanbieter mit rund 3.000 Kursen pro Jahr, sei solches Verhalten von Lehrbeauftragten inakzeptabel, heißt es in einer Stellungnahme. Daher habe man die Zusammenarbeit sowohl mit dem externen Trainer als auch mit dem Mitarbeiter sofort beendet. Man bedauere, was passiert sei.

Gerüchte, wonach es am WIFI zu internen Werkstättenleistungen für Funktionäre und Mitarbeiter gekommen sein soll, seien „völlig aus der Luft gegriffen“ – ebenso wie der Vorwurf, dass man die Sache unter den Teppich kehren habe wollen, heißt es.