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Coronavirus

Magna Graz: Kurzarbeit für 1.000 Arbeiter

Magna Graz hat rund 1.000 seiner knapp 5.500 Arbeiter zur Kurzarbeit angemeldet. Der Betriebsrat spricht von einer notwendigen Aktion, um die Mitarbeiter nicht kündigen zu müssen: Es gibt CoV-bedingt Ausfälle bei den Lieferungen.

Die CoV-Krise hat zu teils dramatischen Änderungen auf dem Arbeitsmarkt geführt: Viele Unternehmen mussten Teile ihrer Belegschaft etwa aufgrund mangelnder Aufträge in Kurzarbeit schicken. Betroffen ist nun auch wieder Magna Graz – Grund sind hier allerdings fehlende Teile für die Fertigung sowie Ausfälle in Zulieferbetrieben. An die 20 Prozent der Magna-Arbeiter wurden daher mit 1. Mai bis Ende Juni in Kurzarbeit geschickt. Es kann aber sein, dass sie früher beendet wird – aber auch möglicherweise verlängert werden muss, so Reinhard Hofer, Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates.

„Einzige Möglichkeit“

Diese kurzfristige Überbrückungsmaßnahme sei die einzige Möglichkeit gewesen, die hoch qualifizierten Mitarbeiter halten zu können, sagt Hofer: „Weil wir sehr gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben und die auch dementsprechend in Zukunft für unsere Projekte benötigen, ist es uns ganz wichtig, die auch dementsprechend am Standort zu binden und auch zu halten und dementsprechend auch zu schauen, dass sie mit einer guten Absicherung in diese kurze Unterbrechungsphase gehen können“, so Hofer.

Finanzielle Einbußen für Mitarbeiter gering halten

Die finanziellen Einbußen für die betroffenen Mitarbeiter sollen nur gering sein, so Hofer: „Wir haben in den letzten Varianten, wo wir Kurzarbeit gefahren sind, sogar über die Belegschaftsvertretung, mit dem Vorstand mit dem Unternehmen Vereinbarungen getroffen auf eine möglichst hohe Nettoersatzrate von über 90 Prozent. Da nimmt das Unternehmen sehr viel Geld in die Hand, um eben unsere Mitarbeiter dementsprechend abzusichern und auch sehr gut zu stellen.“

Insgesamt arbeiten am Magna-Standort Graz knapp 9.000 Mitarbeiter. Laut dem Magna-Sprecher ist von der Kurzarbeit nur das Werk in Graz betroffen, andere österreichische Standorte nicht.

Trotzdem Umsatz und Gewinn gesteigert

Der kanadische Autozulieferkonzern Magna hat bis März trotz der Lieferengpässe in der Branche Umsatz und Gewinn gesteigert, auch beim Komplettfahrzeugbau bei Magna Steyr in Graz. Für den Gesamtkonzern und Graz hat Magna nach dem guten Start im ersten Quartal die Jahresziele 2021 angehoben. Der der Magna International Inc. zurechenbare Nettogewinn kletterte von 261 Millionen auf 615 Millionen Euro.