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Kultur

Kammermusikfestival heuer mit Bach und Bier

Seit 25 Jahren spielt das Steirische Kammermusikfestival an den unterschiedlichsten Orten in der ganzen Steiermark auf. „Und inmitten Bach“ nennt sich das Jubiläumsprogramm, bei dem auch eine Brauerei zu den Konzertorten zählt.

Es begann als improvisierte und spontane Idee nach dem Besuch eines italienischen Kammermusikfestivals und war eine Veranstaltung „mit etwas über 100 Besuchern“, schildert Organisator Holger Hütter. Über die Jahre wuchs die Veranstaltungsreihe und wurde zu einem Fixpunkt im steirischen Kulturleben. „Liebe ist nach wie vor die Triebkraft“, betont Hütter, der das Festival ohne öffentliche Subventionen stemmt.

„Hasardspiel“ in CoV-Zeiten

Es sei mehr denn je „ein Hasardspiel“, da man in Zeiten von Corona nie wirklich abschätzen könne, „kommen die Leute oder nicht“, meint Hütter, dazu die ständige Frage, was genau man unter welchen Voraussetzungen machen dürfe. Immerhin konnten auch im Vorjahr 17 Programme gespielt werden, wenn auch vor weniger Publikum als gewohnt. „Der Kulturbereich ist immer spannend, und jetzt ist er noch spannender“, umreißt der Veranstalter die Situation.

Herzensangelegenheit Bach

Dass heuer Johann Sebastian Bach im Mittelpunkt stehe, war Hütter eine Herzensangelegenheit: „Je älter ich werde, desto mehr verehre ich ihn. Wenn man die Aktualität seiner Musik anschaut, ist das ein Wahnsinn“, schwärmt er. Und so wird es neben anderen Konzerten am 2. September auch ein spektakuläres Projekt in der Basilika Mariatrost geben: Punkt Mitternacht soll die Orgel ertönen und Bachs Toccata und Fuge in d-Moll durch die nur von Kerzen erleuchtete Kirche rauschen. Dazu wird Julia Stemberger Texte von Zeitgenossen des Thomaskantors lesen.

Veranstaltungstipp:

Das Kammermusikfestival findet von 24. Juli bis 5. September statt.

Das Eröffnungskonzert – zuvor gibt es drei Pre-Openings – findet am 31. Juli am Grazer Schloßberg in den Kasematten ganz im Zeichen des Tangos statt: „Alles Tango!“ wird vom Trio Infernal mit Paula Barembuem gespielt.

Telemann und Brauerei

Unter dem Titel „Telemannia“ wird einem weiteren Meister der Alten Musik gehuldigt: Georg Gratzer und Klemens Bittmann formen Georg Friedrich Telemanns Musik zu neuen Klangbildern um. Klassisches Streichmusik-Konzerte gibt es mit dem jungen Selini Quartett in der Orangerie des Grazer Burggartens und im Schloss St. Georgen an der Stiefing, wo die vier junge Musikerinnen Beethoven, Janacek, Schubert oder Mendelssohn-Bartoldy zu Gehör bringen werden. Konzertorte sind unter anderem auch Schloss Eibiswald, die Brauerei Murau oder das Sommerrefektorium von Stift Rein.