Spritzen für Impfung
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Coronavirus

Impfexperte rät zur Impfung von Kindern

Die Zulassung des ersten CoV-Impfstoffes für Zwölf- bis 15-Jährige steht bevor. Möglicherweise können noch im Sommer auch jüngere Jugendliche geimpft werden. Kinderarzt und Impfexperte Hans Jürgen Dornbusch sagt, Angst vor der Impfung sei unbegründet.

Auch Jugendliche können schwer am Coronavirus erkranken, auch sie haben Vorerkrankungen oder Risikofaktoren wie Übergewicht; auch eine schwere Erkrankung, das Multiinflammatorische Syndrom, kann bei Kindern und Jugendlichen von einer CoV-Infektion ausgelöst werden.

Im Sinne des Soziallebens

Und auch wenn bei vielen Jugendlichen die Infektion problemlos verläuft, so schützt sie eine Impfung dennoch davor, ihr soziales Leben wieder massiv einschränken zu müssen, so der Impfexperte und Kinderarzt Hans Jürgen Dornbusch: „Wir haben das ja erlebt im letzten Jahr der Pandemie, welche negativen gesundheitlichen Auswirkungen die Schulschließungen und dieses extreme Einschränken der Sozialkontakte gerade für Jugendliche haben. Und natürlich ist es so, dass wenn wir jetzt gerade diese Zielgruppe der Jugendlichen impfen können, wir damit Schulschließungen verhindern können.“

Die Impfungen für Jugendliche würden aber noch einen weiteren wesentlichen Vorteil bringen, sagt Dornbusch: „Wichtig ist, die Pandemie möglichst schnell in Griff zu bekommen. Es ist ja auch so: Je länger die Pandemie dauert, desto größer ist die Gefahr, dass weitere Mutationen auftreten, die möglicherweise auch bei Kindern schwerer Verläufe machen.“ – mehr dazu in CoV-Impfanmeldung auch für Jugendliche offen.

Keine negativen Folgen

Zur oft gehörten Meinung, die Impfung würde negative gesundheitlichen Folgen für die Jugendlichen haben, sagte Dornbusch: „Es gibt für den betreffenden Impfstoff, in der bisher geimpften Population, das betrifft ja schon Millionen Geimpfte, keine Hinweise auf wirklich schwere Nebenwirkungen oder Impfschäden in relevantem Ausmaß.“

Erste Studien hätten auch gezeigt, dass Zwölf- bis 15-Jährige nicht öfter Impfreaktionen wie etwa Fieber hätten als Erwachsene. Angst vor der Impfung von Jugendlichen müsse man also keine haben, so der Experte: „Man kann es so zusammenfassen, dass der Weg zur Impfung sicher gefährlicher ist als die Impfung selbst.“

Auch die Gerüchte, dass die Impfung die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern beeinträchtigen würde, seien völlig falsch, so Dornbusch – das hätten Studien bewiesen.