Atomkraftwerk Krsko im Vordergrund Umspannwerk
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Umwelt

Krsko: Umweltschützer kritisieren Müll-Lagerung

Vom slowenischen Atomkraftwerk Krsko gehe enorme Gefahr aus – davor warnt die Umweltschutzorganisation Global 2000 nach einem Lokalaugenschein. Der Atommüll werde aus wirtschaftlichen Gründen nicht sicher gelagert.

Rund 1.400 abgebrannte Brennelemente werden im Atomkraftwerk Krsko nahe der steirischen Grenze in sogenannten Nasslagern aufbewahrt. Diese Art der Atommülllagerung sei veraltet und mit ein Grund für das verheerende Atomunglück in Fukushima im Jahr 2011 gewesen – kritisieren Experten der österreichischen Umweltschutzorganisation Global 2000 nach einem Lokalaugenschein in Krsko.

Hohe Kosten führen zu Verzögerungen

Zwar hatte Slowenien aus der Fukushima-Katastrophe gelernt und beschlossen, den Atommüll in ein sichereres Trockenlager umzulagern, das bereits im Vorjahr fertig gestellt werden sollte – doch nach aktuellen Plänen verzögere sich die Fertigstellung um mindestens zwei Jahre; die Umlagerung solle frühestens 2023 beginnen – und dann sei auch nur von der Hälfte des Atommülls die Rede. Laut Global 2000 seien die hohen Kosten die Ursache – eine verheerende Verzögerungstaktik, zumal Krsko auch in einer Erdbebenregion liege, so die Umweltschutzexperten.

Seit 40 Jahren ist das Atomkraftwerk Krsko in Betrieb; eine Lösung zur dauerhaften Lagerung des hochradioaktiven Mülls fehle bis heute, heißt es.

Grüne fordern AKW-Aus

Das endgültige Aus für den slowenischen Atommeiler fordern erneut die steirischen Grünen: Die steiermärkische Landesregierung müsse endlich aufhören, so zu tun, als ginge uns Krsko nichts an, kritisierte die Grüne Klubobfrau im Landtag, Sandra Krautwaschl, am Montag; das slowenische Atomkraftwerk sei ein einziges Hochrisiko und gehöre gestoppt. Die Steiermark habe unvergleichliche Erfahrung in Sachen erneuerbarer Energiequellen und solle Slowenien mit diesem Wissen beim Ausstieg aus der Atomkraft konkret unterstützen, schlägt Krautwaschl vor.