Leere Sitzplätze im Reisebus
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Tourismus

Lockerungen: Busunternehmen für klare Regeln

Ab 10. Juni sind Busreisen unter Einhaltung der „3-G-Regel“ wieder möglich. Das sorgt zugleich für Freude und Skepsis bei den steirischen Reisebusunternehmen. Sie hoffen auf den „Grünen Pass“ und fordern einheitliche Regeln in Bezug auf die Reisebestimmungen.

Am 10. Juni werden die nächsten Lockerungen der CoV-Regelungen wirksam, etwa bei der Sperrstunde, den Kontaktbeschränkungen oder den Abstandsregeln, wie die Bundesregierung am Freitag bekanntgab – mehr dazu in Lockerungen bei Handel, Treffen, Abstand (news.orf.at). Zudem sind ab 10. Juni auch wieder Busreisen möglich, da Reisebusse zu 100 Prozent ausgelastet sein dürfen, wenn die Passagiere getestet, geimpft oder genesen sind.

„Erster positiver Schritt“

Für Christian Gegg aus Wettmannstätten sind die Lockerungen ein erster Schritt in die richtige Richtung. Seit einem Jahr sind seine Reisebusse stillgestanden: „Das war für uns schon ein hartes Schicksal, wo du keine Planbarkeit hast und nicht weißt, wie geht es weiter. Das ist jetzt der erste positive Schritt, dass wir wissen, jetzt können wir wieder handeln, jetzt können wir wieder tun.“

Von einem Regelbetrieb werde man ab 10. Juni allerdings noch weit entfernt sein, denn die Vorlaufzeit sei viel zu kurz, betont Gegg: „Sie dürfen eines nicht vergessen, wenn sie einen Reisekatalog planen, ist da oft ein halbes Jahr und noch mehr Vorlaufzeit und Planungszeit nötig. Und auch die Buchung wird nicht mit einem Fingerschnipp gehen und von heute auf morgen funktionieren. Aber zumindest ist der Grundstein gelegt und darüber sind wir schon recht glücklich.“

Einheitliche Regeln bei Reisebestimmungen gefordert

Klare Regeln, insbesondere für Auslandsfahrten, fordert Peter Lackner, Geschäftsführer der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer: „Da muss natürlich noch einiges passieren. Wir brauchen eine entsprechende Harmonisierung mit den Nachbarländern, von Italien bis nach Kroatien. Wir brauchen dringend den Grünen Pass. Und wir müssen auch darüber nachdenken, wie schaut es mit den Einreiseregelungen aus, die sind derzeit auch sehr bürokratisch.“

Geeignetes Personal als Herausforderung

Eine weitere Schwierigkeit: Viele Buslenker haben dem Tourismus mittlerweile den Rücken gekehrt und andere Jobs angenommen, so Lackner. Kurzfristig Lenker zu bekommen sei schwierig: „Ein Buslenker ist ein entsprechend gut ausgebildeter Mitarbeiter, der die Berufslenkerausbildung braucht. Das heißt, da kann man nicht kurzfristig irgendwen rekrutieren.“

Mit der Kurzarbeitsregelung habe man es zwar geschafft, einige Mitarbeiter in den Betrieben zu halten, viele seien aber in andere Bereiche gewechselt, so Lackner: „Wir werden sicher zukünftig verstärkt schauen, wo rekrutieren wir neue Lenker und Ähnliches. Jetzt müssen wir aber einmal schauen, dass wir ins Fahren kommen.“