Die Rolle der Betriebsräte als Vermittler zwischen Arbeitnehmer und -geber sei in der Pandemie immer wichtiger geworden: So habe es im vergangenen Jahr etwa unter den Mitarbeitern des Volkshilfe-Seniorenzentrums Graz-Eggenberg viele Fragen gegeben. Da sei es besonders wichtig, Unsicherheit und Ängste zu nehmen, betont Betriebsrätin Heidelinde Fürntrath: „Eine der Hauptfragen war das Impfthema – was passiert, wenn ich mich nicht impfen lasse, muss ich mich impfen lassen, welche Rechte habe ich. Zweites Thema war – wir haben einige Mitarbeiter, die aus dem Ausland sind, kann ich nach Hause fahren?“
Mit Betriebsrat besser durch die Pandemie
Steirische Unternehmen mit Betriebsrat seien besser durch die Coronakrise gekommen als solche ohne. Das geht aus einer Umfrage hervor, die Gewerkschaft und Arbeiterkammer in Auftrag gegeben haben.
„Ein großer Wert“
In einer Studie von ÖGB und AK, an der mehr als 200 steirische Unternehmen teilnahmen, gaben 86 Prozent der Betriebsräte an, gut in Maßnahmen wie Homeoffice oder Kurzarbeit eingebunden zu sein: „Wir haben zum Beispiel Betriebsräte in Betrieben mit Kurzarbeit, die verhandelt haben, die 20 oder die zehn Prozent, die fehlen, dass die Betriebe diese aufgezahlt haben, und ich glaube, das ist ein großer Wert“, sagt Horst Schachner, der Vorsitzende des ÖGB Steiermark.
Kampagne für frisches Betriebsratsblut
Da zwei Drittel der Belegschaftsvertreter männlich und viele zwischen 50 und 60 seien, möchte die Gewerkschaft nun mit einer Kampagne für frischen Wind sorgen: „Da wollen wir rechtzeitig beginnen, dass junge Mitarbeiter von den bereits erfahrenen Betriebsräten lernen können, ins Geschäft einsteigen können und mitwachsen können“, sagt der steirische ÖGB-Landessekretär Wolfgang Waxenegger – und vielleicht trauen sich so dann ja schon bald mehr Frauen, als Betriebsrätinnen eine wichtige Rolle zu übernehmen.