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Reisebusse starten in die Sommersaison

Ab Donnerstag dürfen Reisebusse wieder voll belegt werden. Für die Unternehmer bleiben aber dennoch weiter Hürden und Fragezeichen, und auch die Kunden sind noch eher zögerlich.

Angesichts der sinkenden Infektionszahlen hält die Bundesregierung an ihrem Öffnungsplan fest: Mit 1. Juli fallen fast alle Einschränkungen unter Einhaltung der „3-G-Regel“, es wird dann auch keine Sperrstunde mehr geben. Einzig das Nachtleben bleibt noch eingeschränkt. Per Donnerstag gelten auch neue Lockerungen – mehr dazu in Sperrstunde soll am 1. Juli fix fallen (nws.ORF.at).

Kunden nach wie vor zögerlich

Beim Judenburger Busunternehmer Peter Tieber will sich aber noch keine wirkliche Euphorie einstellen – sein Busunternehmen ist startklar, die Kunden allerdings noch zögerlich: „Die Leute haben nach wie vor Distanz und Buchungsängste, einfach im Bus zu sitzen, und das ist nach wie vor unser großes Problem.“

Handicap Maskenpflicht

Das bestätigt auch Busunternehmer Willibald Pölzl aus Mooskirchen – viele Anliegen der Kunden drehen sich beim Buchen in seiner Telefonzentrale derzeit nur um ein Thema: „Die erste Frage, die gestellt wird, betrifft die Maskenpflicht. Wir haben ja auch die 3-G-Regelung, aber die Maskenpflicht ist nach wie vor ein Handicap für unsere Kunden.“

Großer organisatorischer Aufwand

Dabei fühlt sich die Fahrt im Reisebus für die Kundinnen und Kunden fast an wie früher – den enormen organisatorischen Aufwand muss der Anbieter erledigen. Reisen in Österreich sind für die Busfirmen da anstrengender als Trips ins Ausland, erklärt Willibald Pölzl: „Ich fang’ jetzt zum Beispiel bei mir in Mooskirchen mit einer Fahrt an, da muss ich mich bei der BH Voitsberg melden, fahr dann weiter zum Beispiel zum Schloss Stainz, dann müssen wir uns auch bei der BH Deutschlandsberg registrieren lassen, und das ist alles ein Riesenaufwand.“

Während die Arbeit in den Buchungszentralen mehr wurde, bleiben die Kunden noch immer aus – das zeigte für die Busunternehmer schon das letzte lange Wochenende: In einem normalen Jahr hätte Peter Tieber da zwölf Busse im Einsatz gehabt, „jetzt waren wir mit einem Bus nach Kroatien unterwegs, mit 15 Leuten. Da kann man abwiegen, wie die Buchungssituation eigentlich ist“.

Branche traut dem Frieden noch nicht

Finanziell hat zumindest das Auffangnetz für Reisebusfirmen, dass der Bund gebastelt hat, gehalten: „Wir haben relativ gute Bezahlungen vom Staat bekommen, sind mehr oder weniger pari-pari ausgestiegen, aber wenn wir in den letzten Jahren nicht wirklich gut gewirtschaftet hätten, hätten wir es ganz schwer gehabt, diese Pandemie zu überwinden“, so Tieber. In der Branche traut man dem Frieden noch nicht – der Herbst wird viel entscheiden, ob zumindest 2022 wieder ein Jahr mit einem Umsatzplus wird.