Maskenerzeugung bei Aventrium in Graz
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Wirtschaft

Aventrium stellt Maskenproduktion in Graz ein

Der steirische Schutzmaskenhersteller Aventrium stellt seine FFP2-Masken-Produktion in Graz ein. Ursache sei der Preiskampf. Die Produktion in Deutschland werde aufrechterhalten, in Ungarn werde sie sogar ausgebaut.

Laut Aventrium-Geschäftsführer Dominik Holzner habe man rund zehn Millionen Stück FFP2-Masken für ein großes Unternehmen vorproduziert, man wolle sich allerdings nicht auf den Preiskampf mit diesem Konzern einlassen. Diese Masken werden nun ab Mittwoch über eine Auktionsplattform zu einem Startpreis von zehn Cent pro Maske versteigert.

Auch die Standortpolitik werde geändert: „Wir konzentrieren uns auf unseren Standort in Deutschland und bauen vor allem in Ungarn aus, da wir dort optimale Unterstützung erhalten. Am Standort in Graz werden wir hochwertige Medizinprodukte in kleineren Mengen herstellen und innovative Produkte auf den Markt bringen“, so Holzner.

Kritik an der Bundesregierung

Die Herstellung wurde bereits vor einiger Zeit eingestellt, in Spitzenzeiten habe man dabei rund 130 Mitarbeiter beschäftigt, darunter auch viele Leiharbeiter – diese Beschäftigten seien seit „der Preisvorgabe der Bundesregierung vor einigen Wochen“ laufend abgebaut worden, hieß es auf APA-Anfrage.

Der Geschäftsführer kritisierte, dass vor allem die Preispolitik der Bundesregierung und die Vorgänge rund um einen heimischen Mitbewerber, der in China seine Produkte herstellen ließ (die Hygiene Austria, Anm.), den heimischen Markt schwer geschädigt und auch zu einem Vertrauensverlust geführt hätten: So habe es auch während der gesamten Corona-Pandemie keinen einzigen Bundesauftrag für das steirische Unternehmen gegeben, wurde mitgeteilt.

Keine Zwangsversteigerung

Die Auktion wurde am Mittwoch gestartet, sie dauert bis 1. Juli. Die Masken wurden in Österreich produziert, sind zertifiziert und bekamen laut Aventrium „von den Kontrollstellen Bestwerte ausgestellt“. Ausrufungspreis ist zehn Cent pro Maske. Das Unternehmen legt großen Wert auf die Feststellung, dass es sich um keine Zwangsversteigerung handle.