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ORF Vorarlberg
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Wirtschaft

Nacht- und Eventgastronomie atmen auf

Ab 1. Juli fällt die Sperrstunde, auch für Veranstaltungen gibt es dann keine Begrenzungen mehr. Das freut die Betreiber der Nachtlokale, und auch die Veranstaltungswirtschaft blickt positiv in die Zukunft.

Seit 3. März 2020 ist die heimische Nachtgastronomie geschlossen. Auch bei den vergangenen Öffnungsschritten wurde sie immer vertröstet. Zwar wurde bereits zuvor die Aufhebung der Sperrstunde angekündigt, doch Konsumation sollte nur am Tisch möglich sein. Für Clubs und Discos hieß das: Weiter warten. Am Donnerstag kam von der Regierung schließlich die Nachricht, die wieder eine Perspektive ermöglicht: Ab 1. Juli darf in der Nachtgastronomie auch wieder getanzt und gefeiert werden, unter Einhaltung der „3-G-Regel“ ohne Sperrstunde – mehr dazu in Aufatmen in Clubs und Discos und in Nachtgastro darf öffnen, MNS kehrt zurück (news.ORF.at).

Überrascht, aber Freude überwiegt

Lange herbeigesehnt und jetzt doch überrascht – so bringt es Martin Fritz, Betreiber von zehn Diskotheken und Nachtlokalen, auf den Punkt: Natürlich überwiege die Freude, aber man habe mit einer Sommersaison nicht mehr gerechnet und bei einigen Betrieben Umbauarbeiten geplant. „Wir werden das für jeden Betrieb individuell entscheiden, ob es Sinn macht, dass man aufsperrt. Und wir müssen auch schauen, wo wir mit dem Personal gut durchkommen, und wo wir eben diverse Umbauarbeiten geplant haben“, so Fritz.

„Besser spät als gar nicht“

Aber nicht nur Clubs und Diskotheken sperren auf, auch Veranstaltungen sind ab 1. Juli wieder ohne Einschränkungen möglich, das heißt ohne Maskenpflicht und ohne Personenbegrenzungen; nur die „3-G-Regel“ bleibt.

Damit habe man endlich Planungssicherheit, so Messe-Graz-Vorstand Armin Egger: „Es ist zwar etwas spät, aber besser spät als gar nicht, und uns ist mit dieser Ankündigung ein Riesenstein vom Herzen gefallen, weil wir uns auch viel leichter tun mit unseren Kunden und Partnern, die natürlich auch auf Nadeln gesessen sind.“ Im Juli gibt es laut Egger unter anderem bereits eine Clubbing-Veranstaltung, und auch die Euro-Skills würden jetzt fix im September stattfinden.

Große Konzerte gehen sich nicht mehr aus

Für andere Groß-Events sei es aber zu spät, sagt der Sprecher der österreichischen Veranstaltungswirtschaft, Klaus Leutgeb: „Man muss sich vorstellen, wir haben 15 Monate kein einziges Ticket verkauft, und jetzt dann binnen eines Monats eine Veranstaltung durchzuführen, die gar keine Karten verkauft hat, ist wirtschaftlich nicht darstellbar. Ein Sommer-Open-Air im Juli, August in der Steiermark mit mehr als 10.000 bis 15.000 Besucher sehe ich nicht.“ Allein seine Veranstaltungsagentur habe wegen der Pandemie 300 Konzerte verschoben – nächstes Jahr werde es so viele Konzerte geben wie noch nie, so Leutgeb.