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Recht auf Kinderbetreuung gefordert

Immer noch ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gerade für Frauen eine Herausforderung. Sozialpartnerinnen von AK, ÖGB, LK und WKO forderten mit der Industriellenvereinigung am Freitag daher u.a. ein Recht auf Kinderbetreuung.

In der Steiermark hat nur etwa jedes fünfte Kind unter drei Jahren einen Betreuungsplatz: „Deshalb fordern wir von der Wirtschaftskammer Steiermark gemeinsam mit den Sozialpartnern und der jungen Industrie einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag“, so Gabi Lechner, Vizepräsidentin der WKO-Steiermark.

„Brauchen leistungsorientierte Finanzierung“

Der Finanzausgleich des Bundes sollte nicht nur nach der Einwohneranzahl der Gemeinden berechnet werden, betont die Vizepräsidentin der steirischen Arbeiterkammer, Patricia Berger: „Aus unserer Sicht brauchen wir diese leistungsorientierte Finanzierung, die abhängig gemacht wird davon, ob ich ein Angebot für unter Dreijährige habe und in welchem Ausmaß.“

Maria Pein, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer, unterstreicht: „Wir wollen die guten, ausgebildeten Frauen am Land halten – und hier geht es darum, dass sie wirklich entsprechende Betreuungseinrichtungen im ländlichen Raum vorfinden.“

Ferienbetreuung im Fokus

Gerade vor dem Sommer ist die Ferienbetreuung ein Thema – „und da ist es ganz klar unsere Forderung, dass es mindestens für sechs Wochen eine gesicherte Kinderbetreuung gibt und dass das in ganz Österreich aufgestellt wird“, betont Helga Ahrer, stellvertretende Landesvorsitzende des ÖGB Steiermark.

Ein Recht auf einen Betreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag bedeutet für Nina Zechner, Geschäftsführerin der Jungen Industrie Steiermark: „Es geht weniger darum, dass man den Eltern die Möglichkeit auf Betreuung bietet, sondern vielmehr darum, den Kindern ein Recht auf Bildung zu ermöglichen – und das vom frühestmöglichen Zeitpunkt an.“

Brief an Landespolitik

Geplant ist laut Horst Schachner, dem Vorsitzenden des ÖGB Steiermark, jedenfalls, „dass im September die Sozialpartner zu einem Gespräch einladen und zwar mit dem Landeshauptmann, dem Landeshauptmann-Stv. und den Verantwortlichen, die mit Familie und Beruf zu tun haben; und wir nehmen auch Fachpersonal dazu.“ Bereits am Freitag wurde ein gemeinsamer Brief unterschrieben und der Landespolitik überbracht.