Wöchentlich werden in der Steiermark zwischen 2.500 und 3.000 Objekte, Wohnungen und Häuser auf diversen Plattformen angeboten. Diese Zahl hat sich durch die CoV-Pandemie nicht wirklich verändert, dafür aber das Käuferverhalten, bestätigt Gerald Gollenz, Fachverbands-Obmann der Sparte Immobilien in der Wirtschaftskammer Steiermark.
„Wir merken schon seit Corona, dass die Nachfrage nach Einheiten mit mehr Freiflächen da ist, dass auch mehr außerhalb der Städte gesucht wird. Wenn sie heute ein gutes Objekt verkaufen wollen, dann ist die Nachfrage speziell in den ländlicheren Regionen der Südsteiermark und Südoststeiermark sehr gut, und sie können damit rechnen, dass sie das Objekt relativ schnell an den Mann oder an die Frau bringen“, so Gollenz.
Graz: Immer mehr Kleinwohnungen
Ein Trend, den das Wohnbauinstitut der Technischen Universität Graz nicht erst seit der CoV-Pandemie beobachtet, ist, dass es vor allem in Graz immer mehr Kleinwohnungen gibt. Institutsleiter Andreas Lichtblau sieht das aber durchaus kritisch: „Was wir am Institut mit den Studierenden untersuchen, ist die durch die vielen Kleinwohnungen in Graz ohnehin zunehmende Vereinsamung der Leute in ihren kleinen Wohnungen. Die Phänomene sind so, wie wir das beobachtet haben, durch Corona massiv verstärkt worden. Der Beginn der Pandemie hat ja gezeigt, dass Nachbarschaftshilfe ganz gut funktioniert hat.“
Alternative Wohnformen im Fokus
Das Team rund um Andreas Lichtblau untersucht derzeit, wie dieser Vereinzelung und Vereinsamung der Menschen mit alternativen Wohnformen entgegengewirkt werden kann: „Durch Gemeinschaftsflächen, Gemeinschaftsräume, durch gemeinsame Aktivitäten im Freien oder Indoor. Was wir durch Corona auch sehen, ist die virulente Geschichte mit dem Home Office, da untersuchen wir, wie sich das Arbeiten in das Wohnen integrieren lässt: Braucht es auch hier Gemeinschaftsräume, um Home Office zu betreiben, nicht alleine isoliert zuhause, sondern vielleicht mit ein paar anderen Leuten, die man kennt?“ Ähnliche Konzepte, also Räume für Home Offices, haben laut Andreas Lichtblau während des Lockdowns auch schon Hotels angeboten.