Sas Icon für die Reichweite des Wasserstofftanks zeigt 257 Kilometer eines Wasserstoff-Elektro-Hybrids an.
APA/dpa/Sebastian Gollnow
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Verkehr

Wasserstoff: Steiermark will Vorzeigeregion werden

Wasserstoff gilt als Energielieferant der Zukunft, insbesondere für den Antrieb von Verkehrsmitteln. Graz spielt in der Weiterentwicklung dieser Technologie eine große Rolle – und am Dienstag wurde eine weitere Forschungseinrichtung eröffnet.

Das Hydrogen Center Austria (HyCentA) an der TU Graz ist das erste österreichische Forschungszentrum für Wasserstoff: Hier ist man unter anderem damit beschäftigt, diese umweltfreundliche Energietechnologie so weiter zu entwickeln, dass schon bald mehr als nur 40 Pkws in Österreich mit Wasserstoffantrieb unterwegs sein werden.

Modernes Gaslabor eröffnet

Am Dienstag wurde hier eines der modernsten Gaslabore Europas zur präzisen Bestimmung der Wasserstoffqualität in Betrieb genommen: „Das heißt, wir können mit unserer Messtechnik zu den Tankstellen hinfahren, wir ziehen Proben an der Zapfsäulen, bringen diese hier ins Labor und können dann gemäß der aktuellen Norm genau bestimmen, welche Bestandteile im Wasserstoff drinnen sind“, sagt Alexander Trattner vom Wasserstoffinstitut der TU Graz. In weiterer Folge dienen diese Daten auch zur Verbesserung der Wasserstoffqualität.

Wasserstoff wird künftig große Rolle spielen

Laut Experteneinschätzung werde Wasserstoff beim Antrieb vieler Verkehrsmittel schon in wenigen Jahren eine große Rolle spielen: „Ich sehe vor allem im Schwerverkehr große Anwendungsbereiche für Wasserstoff, in der Schifffahrt, im Bahnbereich, aber auch in der Luftfahrt“, sagt etwa Christa Zengerer, die Geschäftsführerin des ACstyria.

„Die Steiermark setzt auf Wasserstoff“

Derzeit hinke jedoch die Infrastruktur noch hinterher: So gibt es derzeit in ganz Österreich nur fünf Wasserstofftankstellen. Ein Turbo hinsichtlich der Wasserstoffentwicklung auf allen Ebenen – da sind sich Politik und Wissenschaft einig – wird in den kommenden Jahren aber die Steiermark sein. „Die Steiermark setzt sehr stark auf Wasserstoff – schon jetzt finden 80 Prozent aller Forschungsaktivitäten Österreichs in der Steiermark statt, und wir haben in Summe 200 Forscherinnen und Forscher zu diesem Thema“, sagt die zuständige Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP).

Man schätzt übrigens, dass ein wasserstoffbetriebener Pkw, der momentan knapp doppelt so teuer ist wie ein vergleichbares Dieselfahrzeug, in etwa zehn Jahren bereits um den gleichen Preis gekauft werden kann.