„Rainbows“
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Soziales

30 Jahre „Rainbows“ – 30 Jahre Hilfe für Kinder

Um Kindern und Jugendlichen professionelle Hilfe in schwierigen Zeiten anzubieten, ist vor 30 Jahren „Rainbows“ gegründet worden. Mehr als 33.000 Kinder und Jugendliche wurden bisher nach Trennung, Scheidung oder Tod begleitet.

Die Grundidee von „Rainbows“ Anfang der 90er-Jahre war es, Kinder nach der Trennung der Eltern aufzufangen. Seither fanden hier allein in der Steiermark fast 7.000 Kinder Halt.

„Es war dieses Wohlfühlen in der Gruppe“

Viele sind inzwischen erwachsen, wie Anika Tscherne: Ihre Eltern trennten sich 2001, wenige Jahre später starb ihr Vater. „Es war wirklich dieses Wohlfühlen in der Gruppe, dieses Gestärktwerden, Spiel, Spaß, und es ist einfach schön zu sehen, dass es anderen Kindern gleich geht“, erzählt sie.

In einer „Rainbows“-Gruppe treffen sich die Kinder drei Monate lang wöchentlich. Sie lernen, sich zu öffnen, bekommen neue Perspektiven in einer scheinbar ausweglosen Situation. Starken Gefühlen wird Raum gegeben – vor allem der Wut.

30 Jahre „Rainbows“

Um Kindern und Jugendlichen professionelle Hilfe in schwierigen Zeiten anzubieten, ist vor 30 Jahren „Rainbows“ gegründet worden. Mehr als 33.000 Kinder und Jugendliche wurden bisher nach Trennung, Scheidung oder Tod begleitet.

Auch Anika Tscherne erinnert sich daran, wie aus Wut Bilder entstanden: „Es war immer so kindgerecht und spielerisch, mir war nicht bewusst, dass da an gewissen Themen speziell gearbeitet wird, damit ich in so einer Situation gestärkt werde.“

Nachfrage steigt

1991 waren es acht Kinder, die nach Scheidung betreut wurden, mittlerweile sind es 250 jährlich allein in der Steiermark, 90 werden nach einem Todesfall betreut. „Durch die zunehmende Bewusstheit oder Sensibilität der Erwachsenen, dass Kinder etwas brauchen, wenn Eltern sich trennen, dass Kinder in der Situation belastet sind, steigt die Nachfrage mehr und mehr an“, sagt Dagmar Bojdunyk-Rack, die Geschäftsführerin von „Rainbows“ Österreich. Und die steirische Landesleiterin Ursula Urban ergänzt: „Die Kinder haben sich schon sehr entwickelt, sie sind viel reifer, und sie wissen so viel, dass wir genug gefordert sind, ohne sie zu überfordern.“

Kinder in stürmischen Zeiten begleiten, das ist das Ziel von „Rainbows“, und auch für Annika Tscherne ist ihr Weg bei „Rainbows“ noch nicht zu Ende: „Ich bin jetzt selbst als ‚Rainbows‘-Gruppenleiterin dabei, weil ich einfach will, dass möglichst viele Kinder diese positive Erfahrung machen können in einer oftmals schwierigen Zeit.“