Grazer Uhrturm bei Tag
APA/Hans Klaus Techt
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Wirtschaft

Städtetourismus weiter in der Krise

Der Städtetourismus tut sich weiter sehr schwer – ist er doch von internationalen Gästen abhängig, die nach wie vor fernbleiben. Graz setzt deshalb auf Werbung im eigenen Land und hofft auf Großveranstaltungen wie etwa die EuroSkills im Herbst.

Das Grand Prix-Wochenende in Spielberg tut auch den Nächtigungszahlen in Graz gut: Zwischen 80 und 90 Prozent der Betten in der Landeshauptstadt sind ausgebucht, sagt Dieter Hardt-Stremayr vom Graz-Tourismus. Davor und danach sieht es mit den Buchungen allerdings nicht so rosig aus: Im Mai etwa gab es heuer knapp 37.000 Nächtigungen in Graz – im Mai 2019, also vor der CoV-Krise, waren es über 112.000.

Spontan-Urlauber sollen internationale Gäste ersetzen

Das Hauptproblem sei das Fehlen internationaler Gäste, so Hardt-Stremayr. Eine Werbekampagne im Sommer soll zumindest Besucher aus der näheren Umgebung anlocken – und man hofft auf Kurzentschlossene: „Wir bauen auch darauf, dass sich kurzfristig noch etwas entwickeln wird. Städtereisen sind sehr oft sehr spontan, und das bringt uns in Richtung eines zuversichtlichen Sommers.“

Auch Großveranstaltungen lassen Touristiker hoffen

Großveranstaltungen wie „La Strada“, der Ironman und die MotoGP im August lassen die Touristiker ebenfalls hoffen – wie auch die EuroSkills im September und einige Hallen-Events sowie große Kongresse im Herbst. Über allem schwebt aber die Unsicherheit, wie es mit dem Coronavirus und da insbesondere mit der Delta-Variante weitergeht, sagt Hardt-Stremayr: „Die wichtigsten Parameter sind mit Sicherheit Planbarkeit und eben Sicherheit – nicht nur im europaweiten, sondern im weltweiten Reisen. Der Regulierungs- und Regelfleckerlteppich ist eine echte Erschwernis und für international Reisende ein wirklicher Hemmschuh.“

Normalisierung erst in zwei bis drei Jahren zu erwarten

Erst wenn sich der „Grüne Pass“ auf internationaler Ebene etabliert habe, werden die Reiseströme wieder in Gang kommt, sagt der Tourismus-Experte – er rechnet mit einer Normalisierung des Städtetourismus erst in zwei bis drei Jahren.