Die Zahl der Beratungsgespräche der Caritas zur Wohnungssicherung stieg im Corona-Jahr 2020 gegenüber 2019 um knapp 40 Prozent an; zudem gab es für Menschen, die bereits vor der Corona-Pandemie von der Mindestsicherung oder von AMS-Leistungen leben mussten, keinen Delogierungsstopp.
Hilfsansuchen an sich sind schon eine Hürde
Viele Menschen schafften es nicht, entsprechende Hilfsansuchen bei den Behörden zu stellen, erklärt Iris Eder von der Beratungsstelle zur Existenzsicherung der Caritas: „Viele unserer KlientInnen verfügen nicht über eine E-Mail-Adresse, oder haben auch ihre Dokumente nicht digital verfügbar und können somit Ämter und Behörden nicht erreichen, weil eine persönliche Vorsprache oft noch nicht möglich ist.“
Delogierungen wegen hoher Mietrückstände
Im letzten Jahr gab es in der Steiermark 444 Delogierungen. Das größte Problem seien die enorm hohen Mietrückstände, sagt Eder – bei etwa einem Viertel der KlientInnen hätten sich die Mietrückstände auf mehr als 2.000 Euro erhöht, was für die Caritas eine große Herausforderung in der Beratung darstellt. Man versuche, diesen Mietrückstand noch regeln zu können und die Menschen dabei zu unterstützen, in ihren Wohnungen bleiben zu können.
Einmalige finanzielle Unterstützungen
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas versuchen mit einmaligen Unterstützungen, die Hälfte der Mietschulden abzudecken – Institutionen wie die Caritas selbst, aber auch die Volkshilfe, das Rote Kreuz oder „Licht ins Dunkel“ springen ein; der Rest wird in Raten zurückgezahlt. Ein hoher Anteil der Betroffenen sind Alleinerzieherinnen und Familien mit mehreren Kindern.