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Gesundheit

Pflegeheime nicht ausgelastet

Die steirischen Pflegeheime waren im vergangenen Jahr immer wieder schwer von der Corona Krise betroffen. Mehr Bewohner als sonst sind verstorben, die Heime wurden mit strengen Besuchsregelungen belegt. Das hat dazu geführt, dass viele Plätze leer geblieben sind.

Die Caritas spricht von einem Belegungsrückgang um zehn Prozent. Man geht davon aus, dass sich im vergangenen Jahr einiges summiert hat, was zum Rückgang der Belegung geführt hat, sagt die Pflegeleiterin der Caritas Petra Prattes. So etwa die vielen Coronafälle in den Heimen und danach die strengen Besucherregelungen, die einen Besuch der Verwandtschaft oft nicht möglich gemacht haben.

Zwischendurch kaum Interesse an Heimplätzen

Das Caritas-Pflegewohnheim in Preding beispielsweise verfügt über 47 Plätze, aber die waren heuer im ersten Halbjahr bei weitem nicht alle belegt, sagt Hausleiterin Manuela Brodtrager: „Zu Jahresbeginn und im Frühjahr hatten wir viele freie Plätze, da waren zeitweise zehn Betreuungsplätze zu vergeben, und wir hatten in dieser Zeit auch wenig Anfragen. Erst seit Mai, Juni verstärkt sich wieder das Interesse und es sind auch schon mehrere Bewohnerinnen wieder eingezogen.“

Wollen finanzielle Unterstützung

Derzeit gibt es Gespräche mit dem Land über Ausgleichszahlungen für die geringe Auslastung, sagt Prattes. Man sei bisher bei Zahlungen eher „durchgefallen“ und wolle sich nun mit dem Land einigen oder zumindest darüber sprechen, was möglich sei. „Industrie und Handel haben Möglichkeiten gehabt. Wir in der Pflege konnten nicht in Kurzarbeit gehen oder andere Maßnahmen in Anspruch nehmen. Im Gegenteil wir hatten eigentlich in dieser Zeit die größten Herausforderungen.“

Langsam kommen Bewohner und Anfragen zurück

In Preding sind bereits wieder mehrere neue Bewohner eingezogen, schildert Brodtrager. „In vielen Familien hat die Kurzarbeit geendet, das heißt, dass die Angehörigen mehr zeigt gehabt haben, hat sich geändert. Dann wird die Anforderung zu groß und dann kommt wieder das Pflegewohnhaus ins Blickfeld.“

Besucht darf wieder werden, unter Einhaltung der 3-G Regel und weiterer Vorsichtsmaßnahmen. Voll ausgelastet sind die Pflegewohnhäuser aber dennoch nicht.

Grüne wollen freie Betten für Kurzzeitpflege nutzen

Die Grüne Landtagsklubobfrau Sandra Krautwaschl fordert nun mit einer neuen Landtagsinitiative, dass diese überzähligen Pflegebetten zur Angehörigen-Entlastung, sprich als Kurzzeitpflegebetten genützt werden: „Jetzt muss in den Pflegeheimen in die richtige Richtung gesteuert werden – dafür ist das Land zuständig“, sieht Krautwaschl einen klaren Auftrag bei Landesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP). Denn gerade jetzt, wenn viele pflegende Angehörige wieder verstärkt ins Berufsleben einsteigen, brauche es umso schneller Lösungen, so die Grüne Klubobfrau.