Chronik

Ermittlungen gegen Mediziner der Uniklinik

Die Staatsanwaltschaft Graz ermittelt gegen Mediziner der Uniklinik wegen des Vorwurfs der Untreue. Dabei soll es um angeblich unkorrekte Geldflüsse sowie um großzügige Dosierungen eines sehr teuren Medikaments gehen, berichtet die „Kleine Zeitung“.

Andere Ärzte hätten sich mit Verdachtsmomenten an den Rektor der Med Uni Graz, Hellmut Samonigg, gewendet, dieser habe dann die Staatsanwaltschaft informiert, bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hansjörg Bacher, einen entsprechenden Bericht der „Kleinen Zeitung“ (Samstag-Ausgabe).

Vorfälle sollen Jahre zurückliegen

Ermittelt werde seit rund einem Monat, sagte Bacher. Die Vorwürfe beziehen sich angeblich auf Jahre zurückliegende Vorfälle. Es geht dabei laut der Zeitung um angebliche, schwerwiegende finanzielle Unregelmäßigkeiten in einem Selbsthilfeverein und Mediziner, die dabei profitiert haben sollen.

Am LKH-Universitätsklinikum Graz wäre jahrelang ein spezielles, sehr teures Medikament bei Organempfängern großzügig dosiert worden und hätte so Mehrumsatzkosten in Millionen-Euro-Höhe verursacht. Über den Verein soll das Pharmaunternehmen involvierte Mediziner mit „nicht nachvollziehbaren“ Auszahlungen bis hin zu sechsstelligen Beträgen bedacht haben.

Frage der Verjährung steht im Raum

Erste Zeugeneinvernahmen seien bereits durchgeführt worden, so Bacher, aber die Mediziner wurden seines Wissens noch nicht befragt. Geklärt werden müsse, ob der Fall nicht schon verjährt sei und eine rechtswidrige Vorgangsweise überhaupt gegeben ist.