Rund 1.000 Cargobiker sind Schätzungen zufolge allein in Graz unterwegs. Fotograf Tim Ertl ist einer von ihnen – und das bereits seit vier Jahren. Seine Beweggründe decken sich mit denen vieler Lastenradbenützer: „Ich bin immer mit dem Rad gefahren, ich habe aber immer so viele Sachen, und dann habe ich auch noch ein Kind bekommen, und da war klar, dass ein Lastenrad hermuss“, so Ertl.
Lastenräder werden auch geteilt: „Wir haben in unserem Viertel ein Gemeinschaftslastenrad, das borgen wir uns aus, wenn wir größere Sachen unternehmen wollen“, so die Grazerin Patrizia Planitzer.
Bis zu 1.000 Euro Förderung
Über die Plattform „Das Lastenrad“ kann man sich ein solches in Graz kostenlos ausborgen, darüber hinaus werden Vereine, Unternehmen und Hausgemeinschaften mit bis zu 1.000 Euro pro Lastenrad gefördert. „Die Stadt Graz war die erste Stadt europaweit, die eine Lastenradförderung eingeführt hat – und wir feiern heute zehn Jahre Förderung und 500 geförderte Lastenräder“, so Roland Kloss vom Umweltamt Graz.
Ausprobieren ist Pflicht
Beim Kauf eines Elektro-Cargobikes muss man heute mit einem Anschaffungspreis von rund 5.000 Euro rechnen – Ausprobieren ist dabei Pflicht: Dafür tourt seit 2016 die sogenannte Cargobike-Roadshow durch Städte und Gemeinden, zuletzt war man auch in Graz zu Gast. „Die Leute reißen uns das Rad unterm Hintern weg, es sind ganz viele Familien da, die sagen, wir wollen das und wollen das ausprobieren“, so Karen Greiderer von der Cargobike-Roadshow.
Ausbau der Radwege gefordert
Aber wie sicher ist es nun wirklich, mit seinen Kindern in einem Cargobike unterwegs zu sein? „Das Fahren selbst ist nicht gefährlich, es wird gefährlich durch den Straßenverkehr, durch die Situationen und die vielen Autos, und es gibt auch zu wenige Radwege“, meint Walter Bradler von der Radlobby ARGUS Steiermark – daher fordert man einen weiteren Ausbau der Radwege.