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APA/ROLAND SCHLAGER
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Coronavirus

PCR-Pflicht sorgt für Aufregung

Aufgrund der wieder steigenden CoV-Infektionen wird künftig der Zutritt in die Nachtgastronomie nur noch für Geimpfte bzw. mit gültigem PCR-Test möglich sein. Vor allem die PCR-Testpflicht sorgt für Aufregung.

Die am Donnerstag angekündigten Verschärfungen bestehen konkret aus drei Punkten: Ab 22. Juli wird der Zutritt zur Nachtgastronomie eingeschränkt, statt der „3-G-Regel“ erlaubt ab dann nur noch ein maximal 72 Stunden alter, negativer PCR-Test bzw. eine Impfung den Eintritt. Der „Grüne Pass“ wird künftig erst ausgestellt, wenn die zweite Impfung vollzogen ist und man damit als vollimmunisiert gilt; das Zertifikat wird ab dem Tag der zweiten Impfung ausgestellt. Schließlich bleibt die Registrierungspflicht bei Veranstaltungen und in der Gastronomie entgegen ursprünglichen Planungen aufrecht – mehr dazu in Regierung fixiert Verschärfungen (news.ORF.at).

Verschärfte Maßnahmen gegen Delta-Variante

Gesundheitsminister Mückstein (Grüne) hat Verschärfungen der Pandemie-Maßnahmen angekündigt. Ab Donnerstag muss etwa ein PCR-Test oder eine Impfung in der Gastronomie vorgelegt werden. Damit soll die Ausbreitung der Delta-Variante eingedämmt werden.

Wenig Testmöglichkeiten

Vor allem die PCR-Testpflicht sorgt in der Gastronomie für Aufregung. Steiermarkweit gibt es nur wenige PCR-Teststationen, sie werden aber auch in einigen Ordinationen und Apotheken angeboten. Der Preis eines PCR-Tests liegt zwischen 60 und 120 Euro, die Auswertung kann 24 bis hin zu 48 Stunden dauern – mehr dazu in PCR-Tests als Flaschenhals (news.ORF.at).

Gurgeltest kommen erst im September

Eine Möglichkeit, das Angebot zu verbreitern, wären PCR-Gurgeltests, wie sie etwa in Wien angeboten werden. Solche sind auch in der Steiermark in Planung – allerdings laufe dazu eine Ausschreibung der Bundes-Beschaffung GmbH, und die ist nicht vor Ende August abgeschlossen, sagt Harald Eitner, der Leiter der Abteilung Katastrophenschutz und zuständig für das Testwesen in der Steiermark, „so dass eine Ausrollung und Umsetzung in der Steiermark vor Mitte, Ende September unrealistisch ist. Es gibt technisch aber auch die Möglichkeit der Nasen-Rachenabstriche, so etwas könnte auch theoretisch an den Teststraßen des Landes organisiert werden. Es wird eine Nachfrage geben, und wir sind dabei zu prüfen, auf welche Art und Weise in der Steiermark man diese Nachfrage am besten befriedigen kann.“

Gastronomie befürchtet Ausweichen

Es tun sich also große Hürden für Disco- und Bar-Besucher auf – dementsprechend fallen die Reaktionen aus der Branche aus. „Ich glaube nicht, dass jeder Jugendliche sich jede Woche einem PCR-Test unterziehen wird – der ist ja bekannterweise 72 Stunden gültig, und der kostet ja auch etwas. Die Maßnahmen werden sich so auswirken, dass sich sicherlich viele Jugendliche nicht testen lassen oder auch nicht geimpft sein werden und wieder der private Bereich mehr genutzt wird oder auch die öffentlichen Plätze“, sagt Klaus Friedl, Sprecher der Sparte Gastronomie in der Wirtschaftskammer.

Wolfgang Nusshold, der Betreiber der Grazer Innenstadtlokale „Kottulinsky“ und „Three Monkeys“, fühlt sich durch die Verschärfungen bestärkt in der Entscheidung, seine Lokale erst im September aufzusperren. Insgesamt hoffe man, dass sich möglichst viele Jugendliche jetzt für eine CoV-Schutzimpfung entscheiden.

FPÖ: Harte Kritik an Bundesregierung

Kritik an den Verschärfungen kommt von den steirischen Freiheitlichen: Dank Türkis-Grün werde Österreich zu einem Staat, in dem Freiheitsentzug und Zwangsmaßnahmen zur Regierungsmaxime erhoben würden; Österreich könne mit einer Politik zwischen Impfzwang und Lockdown-Drohgebärden dem eigenen Anspruch, ein liberaler Rechtsstaat zu sein, nicht mehr gerecht werden, sagt der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek. Von einem normalen Sommer, wie ihn Kanzler Kurz versprochen habe, seien wir so weit entfernt wie Nordkorea von einer Demokratie, so Kunasek.