Chronik

Zweifache Mutter von Ehemann angeschossen

In Graz hat Sonntagabend ein Mann im Streit auf seine Ehefrau geschossen – die beiden haben zwei Kinder. Die 36-Jährige hat verletzt überlebt und wird im LKH Graz behandelt. Nach einem Großeinsatz der Polizei stellte sich der Mann selbst.

Gegen 17.15 Uhr gingen in der Notrufzentrale der Polizei mehrere Anrufe ein – Anrainer und Nachbarn schlugen Alarm: In einem Mehrparteienhaus in der Bienengasse im Grazer Bezirk Lend wurde – offenbar mit einer Kleinkaliberpistole – auf eine Frau geschossen. Anschließend ergriff der mutmaßliche Täter die Flucht.

Stellte sich selbst

Ein Großeinsatz war die Folge, schildert Polizeipressesprecher Christoph Grill: „Sämtliche Streifen, die zur Verfügung standen, waren hier im Einsatz. Diensthunde, das Einsatzkommando Cobra, der Hubschrauber war im Einsatz – und das hat zu einem Fahndungserfolg geführt: Der Täter hat sich unmittelbar nach 18.00 Uhr auf einer Dienststelle selbst gestellt.“

Noch im Laufe des Abends wurden viele Einzelheiten bekannt: Beim mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 44-jährigen staatenlosen Mann, bei der Frau um eine 36-Jährige aus Kirgisistan. Das Paar hat zwei Kinder: ein Mädchen und einen Buben. Die 15-Jährige befand sich zur Tatzeit in der Wohnung und blieb unverletzt; der achtjährige Sohn war bei einem Bekannten. Sie werden von Mitarbeitern des Jugendamtes der Stadt Graz in Zusammenarbeit mit Mitgliedern eines Kriseninterventionsteams betreut.

Gespräch führte zur Eskalation

Eigentlich hätte der 44-Jährige gar nicht in der Wohnung im zweiten Stock des Mehrparteienhauses sein dürfen – gegen ihn wurde erst am Samstag ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen, sagt Polizeipressesprecher Christoph Grill: „Am Sonntagnachmittag ist er in die Wohnung zurückgekehrt und hat mit seiner Frau ein Gespräch gesucht. Dabei kam es offenbar zur Eskalation. Diese Eskalation hat sich in den Stiegenvorbereich verlagert und dort kam es dann zur Schussabgabe gegen die Frau.“

Die Frau wurde getroffen und verletzt; nach der Erstversorgung durch den Notarzt wurde sie ins Landeskrankenhaus Graz gebracht. Ihr Ehemannn ist in Haft. Das Landeskriminalamt übernahm die weiteren Ermittlungen.