Eine medizinische Mitarbeiterin bereitet den Wirkstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer für Impfungen gegen das Coronavirus vor.
DPA-ZENTRALBILD
DPA-ZENTRALBILD
Steiermark impft

CoV-Infektion trotz Impfung: Minimales Risiko

Der Fall eines CoV-positiven Besuchers der Salzburger Festspiele, der bereits vollimmunisiert war, hat wieder die Frage nach der Wirksamkeit der Impfung aufgeworfen. Das Risiko eines Impfdurchbruchs ist aber minimal.

Ein Besucher der „Jedermann“-Premiere wurde positiv auf das Coronavirus getestet, und das, obwohl die infizierte Person voll immunisiert war – mehr dazu in „Jedermann“-Besucher war CoV-positiv (salzburg.ORF.at).

Etwa einer von 10.000 Geimpften erkrankt

Die Wahrscheinlichkeit, trotz Impfung an COVID-19 zu erkranken, ist aber dennoch minimal – das belegen auch die Zahlen der gemeldeten Impfdurchbrüche in Österreich, veröffentlicht vom Bundesamt für Gesundheitswesen. Der letzte veröffentlichte Bericht stammt vom 9. Juli – damals waren knapp 3,7 Mio. Menschen in Österreich vollimmunisiert, und davon erkrankten 314 am Coronavirus.

Experten: Impfung hält, was sie verspricht

Auch der Grazer Infektiologe Bernhard Haas schätzt die Wirkung der Impfstoffe als besonders gut ein – die Impfung würde genau das halten, was sie seiner Meinung nach versprochen habe: Bis auf ganz wenige Ausnahmen schützt sie vor einer schweren Erkrankung oder dem Tod.

„Eine Erfolgsgeschichte“

Dass die CoV-Schutzimpfung wirkt, davon ist auch Virologe Klaus Vander überzeugt: Derzeit werden in der Steiermark sieben CoV-Patienten im Spital betreut, zwei auf Intensivstationen. „Wenn wir uns die abnehmenden oder verschwundenen Hospitalisierungszahlen der letzten Wochen ansehen, dann ist das eine Erfolgsgeschichte. Die Wirkung erfüllt, was sie verspricht, unabhängig von Delta-Variante, eine sehr hohe Schutzwirkung.“

Zu einem Impfdurchbruch komme es vor allem bei hochbetagten Menschen, deren Immunsystem nicht ausreichend auf die Impfung reagiert hat – bei Jungen gebe es kaum Fälle, und, so Vander, auch in der Gruppe der 45- bis 55-Jährigen gibt es nur einen kleinen Anteil, der liegt in der Natur des Individuums".

Wer aktuell an Covid-19 erkrankt, ist in den aller meisten Fällen, gar nicht oder nicht vollständig geimpft – so die Experten.

Debatte über Impfpflicht neu angefacht

Mit steigenden Infektionszahlen gerät nun unterdessen auch die Debatte über eine mögliche Impfpflicht wieder in den Mittelpunkt – zumindest für einige Berufsgruppen. Niederösterreich überlegt eine Impfpflicht für Lehrpersonal und will damit gegebenenfalls auch einen Alleingang wagen. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) reagierte eher skeptisch auf eine Impfpflicht für einzelne Berufsgruppen, und auch andere Länder reagieren eher abwartend – mehr dazu in Debatte über Impfpflicht neu angefacht (news.ORF.at).