Klimaexperte Franz Prettenthaler
ORF
ORF
Sonntagsgespräch

Klimaexperte: „Klares Handeln gefordert“

Die EU hat ein ambitioniertes Klimaschutzpaket vorgestellt. So soll etwa ab 2035 die Produktion von Verbrennungsmotoren verboten sein. Für den Grazer Klimaexperten, Franz Prettenthaler ist „klares Handeln gefordert“, betont er im Sonntagsgespräch.

Seit einigen Wochen wird in Österreich wieder einmal eifrig über den Klimaschutz diskutiert. Dabei steht vor allem die Frage im Raum, ob Verzicht notwendig ist, um den Klimawandel einzubremsen. Überall dort, wo auf Technologie gesetzt werde, drohe das Verhalten auszuufern, sagt der Direktor des Zentrums für Klima, Energie und Gesellschaft „LIFE“ der Joanneum Research, Franz Prettenthaler: „Wenn jeder Millionär einen 18-Jährigen auf einen Weltraumausflug einlädt, dann geht sich für alle und den Planeten nicht aus.“

Individuelles Konsumverhalten entscheidend

Trotz neuer Ideen und Techniken müssen Ressourcen geschont werden, so der Experte: „Wir werden immer mehr Menschen, die Ressourcen sind begrenzt und daher ist das, was der Einzelne letztlich konsumiert, sehr wohl auch entscheidend, neben der Technologie, die sich natürlich auch ändern muss.“

Wolfgang Schaller im Gespräch mit Klimaexperte Franz Prettenthaler

Die EU hat ein ambitioniertes Klimaschutzpaket vorgestellt. So soll etwa ab 2035 die Produktion von Verbrennungsmotoren verboten sein. Für den Grazer Klimaexperten, Franz Prettenthaler sei „klares Handeln gefordert“, betont er im Sonntagsgespräch.

Zu dem von der EU vorgestellten Klimaschutzpaket – mehr dazu in EU-Klimapaket: Österreich muss aufholen (news.ORF.at), sagt Prettenthaler: „Es ist natürlich hoch an der Zeit, aber wenn das was hier vorgeschlagen wird auch wirklich das Europaparlament und den europäischen Rat passiert und die alle zustimmen – dann werden hier endlich Nägel mit Köpfen gemacht und es hat Hand und Fuß. Es ist eigentlich in allen Richtungen etwas Richtungsweisendes dabei.“

„Riesengroße Herausforderung“

Österreich will bereits vor 2035 die geforderten EU-Vorgaben erreichen. Ein großes Thema dabei ist der Verkehr, denn im EU-Vergleich hat Österreich pro Kopf den dritthöchsten CO2-Ausstoß. Es sei eine „riesengroße Herausforderung“ diese Ziele in so naher Zukunft zu erreichen und könne nur passieren, wenn alle an einem Strang ziehen, so Prettenthaler: „Ich glaube es ist in allen Bereichen – aber natürlich besonders im Verkehr – jetzt entschlossenes und sehr klares Handeln gefordert.“