Karlheinz Snobe
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„Sonntagsgespräch“

Snobe: „Wir vermitteln mit Hochdruck“

Mit Ende Juli waren etwa 31.600 Steirerinnen und Steirer arbeitslos – damit liegt man in etwa wieder auf dem Niveau von 2019. Man vermittle mit Hochdruck; auch in der Gastronomie, so AMS-Chef Karlheinz Snobe im ORF-Steiermark-Sonntagsgespräch.

Der Andrang bei den Geschäftsstellen des AMS lässt nach: Rund 31.600 Steirerinnen und Steirer waren im Juli ohne Job. Zum Vergleich: Im Vorjahr – mitten in der CoV-Pandemie – waren 43.706 Personen in der Steiermark arbeitslos gemeldet. Im Jahr 2019 – also vor der Pandemie – waren es 30.544. Die Arbeitslosenzahlen liegen also wieder in etwa auf Vor-Krisen-Niveau. Derzeit sind es in der Steiermark um 1.056 arbeitslose Personen mehr als 2019.

CoV-Kurzarbeit stark zurückgegangen

Bei den Langzeitarbeitslosen gibt es allerdings einen deutlichen Anstieg; von 8.834 im Juli 2019 auf über 11.000 im Juli 2020 und 13.216 im Juli 2021. Die Jugendarbeitslosigkeit ist heuer im Juli im Vergleich zu den Jahren 2020 und 2019 markant gesunken – und auch die CoV-Kurzarbeit wird immer seltener beantragt.

Der steirische AMS-Chef Karlheinz Snobe im ORF-Steiermark-Sonntagsgespräch mit Moderatorin Renate Rosbaud

„Wir hatten im ersten Halbjahr dieses Jahres 6.000 Betriebe in der Steiermark, die noch die Kurzarbeit in Anspruch genommen haben mit ca. 38.000 Steirerinnen und Steirern. Seit 1. Juli gibt es die Kurzarbeitsphase 5 und zu unserer Überraschung sind es bisher erst 300 Betriebe mit ca. 1.000 Arbeitskräften, die Kurzarbeit beantragt haben. Wir schätzen, dass nur noch relativ wenige Betriebe diese CoV-Kurzarbeit in Anspruch nehmen müssen“, so AMS-Chef Karlheinz Snobe im Interview mit Renate Rosbaud.

16.200 offene Stellen

Die Zahl der offenen Stellen in der Steiermark liegt derzeit bei knapp 16.200 – vor allem die Gastronomie klagt über Personalmangel. Kann das AMS Steiermark gegensteuern? „Es gibt hier drei Probleme: Zum einen haben sich viele Menschen aus der Branche mittlerweile andere Jobs gesucht. Zum zweiten ist es eine Branche mit hohem Migrationsanteil bei den Beschäftigten und viele dieser ausländischen Arbeitskräfte sind nicht nach Österreich zurückgekommen. Der dritte Grund ist, dass viele nicht einsteigen, weil es eine schwierige Branche ist“, so Snobe.

Man vermittle jedoch mit Hochdruck – „und wir glauben, dass sich diese Situation in den nächsten Monaten beruhigen wird und die Betriebe wieder zu ihren Arbeitskräften kommen werden“, betont der steirische AMS-Chef im ORF-Steiermark-Sonntagsgespräch.