In der Theorie gibt es Quantencomputer schon lange: Forscher haben berechnet, zu welchen Leistungen ein solcher Hochleistungsrechner im Stande wäre: „Er ermöglicht Rechnungen, die mit klassischen Rechnern zum Beispiel 10.000 Jahre dauern, in ein paar Minuten. Wo kann man ihn konkret einsetzen? Eine Möglichkeit wäre in der Medizin, in der Molekularbiologie, wo man Moleküle berechnet. Das geht mit klassischen Computern nicht, mit Quantencomputern wird es möglich“, so Bernhard Lamprecht von Joanneum Research in Weiz.
Der Physiker und sein Team arbeiten am Projekt OptoQuant der Uni Innsbruck mit. 700.000 Euro stehen für drei Jahre zur Verfügung, um die benötigte Optik mithilfe von Lasern winzig klein zu machen: „Aktuell sind es zehn Zentimeter, die so ein Objektiv an Durchmesser hat. Unsere Aufgabe besteht darin, das in den Bereich von Zehntel-Millimeter runterzubringen, damit man es in einen Chip reinschreiben kann“, erklärt Projektleiter Lamprecht.
Höchste Anforderungen
Denn, wie auch bei der Entwicklung von herkömmlichen Computern, soll alles immer kleiner werden. Das steirische Team wurde aufgrund seiner Expertise im Schreiben mit Lasern beauftragt: „In diesen drei Jahren haben wir die große Herausforderung zu lösen, dass wir Grenzen verschieben müssen, um in der optischen Materialbearbeitung so weit zu kommen, dass die hohen Anforderungen der Quantencomputer erfüllbar werden“, so Paul Hartmann, Leiter des Instituts für Oberflächentechnologien und Photonik in Weiz.
Projekt dreigeteilt
Das Projekt ist dreigeteilt: Die Uni Innsbruck hat die Expertise zu Quantencomputern, Infineon in Kärnten forscht an der Elektronik und Joanneum Research soll die passende Optik liefern.