Coronatests
ORF/Gernot Rohrhofer
ORF/Gernot Rohrhofer
Coronavirus

CoV-Cluster in Bordell: Schwieriges Contact-Tracing

Rund um das Bordell „Funny Hill“ im Bezirk Leibnitz gibt es offenbar einen CoV-Cluster: Drei Prostituierte wurden positiv getestet. Das Contact-Tracing erweist sich allerdings als sehr schwierig.

Es geht um den Zeitraum Montag bis Mittwoch vergangener Woche (23. bis 25. August) – mehr dazu in CoV-Fälle in Bordell.

Zwei Frauen verschwunden

Insgesamt drei Prostituierte wurden positiv auf das Coronavirus getestet: Zwei von ihnen sind laut Bezirkshauptmannschaft inzwischen verschwunden, eine ist nach Rumänien gereist – im Bezirk Leibnitz blieb ein CoV-Cluster.

Bordellbetreiber „nicht kooperativ“

Die Suche nach den beiden verschwundenen Prostituierten und ihren Kunden gestalte sich äußerst schwierig, sagte der Bezirkshauptmann von Leibnitz, Manfred Walch: „Hier ist die Nachverfolgung sehr schwierig, weil einerseits der Hotelbetreiber nicht sehr kooperativ ist und andererseits die Damen für uns nicht erreichbar sind. Das heißt, an den angegebenen Adressen waren sie von der Polizei auch nicht zu erreichen.“

Für den Betreiber des Hotels habe die fehlende Kooperation Folgen, so Walch: „Leider Gottes ist der Betreiber nicht kooperativ mit der Behörde – das wird dazu führen, dass wir ein Verwaltungsstrafverfahren gegen ihn einleiten werden. Es gibt da Verwaltungsstrafen für den Betreiber von bis zu 3.600 Euro.“

Registrierungspflicht geht ins Leere

Ob und, wenn ja, wie sehr sich der Cluster rund um das Bordell in Spielfeld ausweiten könnte, kann man derzeit nicht sagen, so Walch – befürchtet wird, dass das Interesse der Kunden, sich zu melden, nicht allzu groß sein könnte: „Wir rechnen nicht damit, dass sich Kontaktpersonen bei uns melden werden. Von der Registrierung her erwarten wir uns nicht, dass dieser Pflicht nachgekommen wird.“

Die gesetzliche Registrierungspflicht gehe in dieser tabuisierten Branche oft ins Leere, heißt es seitens der Behörde, weder Kunden noch Prostituierte hätten Interesse, korrekte Daten anzugeben.

Bei Symptomen: 1450 wählen

„Grundsätzlich dient dieser öffentliche Aufruf dazu, dass man eventuell betroffene Bürger warnen kann bzw. sie darauf aufmerksam macht, dass sie an Corona erkranken könnten und sich selbst beobachten, ob Symptome auftreten. Inwieweit das eine große Gefahr ist, das kann ich nicht abschätzen, weil ich die Frequenz in diesem Lokal nicht kenne“, so Walch.

Im Falle des Auftretens von Symptomen wie Kurzatmigkeit, Halsschmerzen, Schnupfen, trockenem Husten, Fieber oder plötzlichem Verlust des Geschmacks- und Geruchssinnes werden alle Personen ersucht, umgehend das Gesundheitstelefon 1450 zu kontaktieren, damit die behördliche PCR-Testung vorgenommen werden kann.