Kunstuni Graz, Palais Meran
Wolfgang Hummer
Wolfgang Hummer
Kultur

Abo-Präsentation: KUG setzt auch auf Stream

Die Kunstuniversität Graz (KUG) öffnet ab 1. Oktober wieder ihre Türen für Studierende und Publikum. Im Abo-Programm für die neue Saison bleiben dennoch auch digitale Formate erhalten – fünf Konzerte sollen gestreamt werden.

Die drei Abos der KUG bieten die Möglichkeit mitzuerleben, wie „junge Künstlerinnen und Künstler ihre Karrieren beginnen“, betont Rektor Georg Schulz: „Bei allen neuen Impulsen, die wir setzen, geht es uns darum, unsere Rolle als Kunstuniversität bewusst dazu zu nützen, auch Wagnisse einzugehen.“

Das Hauptabo umfasst zehn Konzerte: „Die Verbindung von Standardwerken, bekannten Referenzen mit weniger häufig gespielten Werken, bis hin zu heutigen Kreationen verspricht ein sehr vielfältiges Hörvergnügen“, meint die neue Professorin für Orchesterausbildung, Claire Levacher.

Orchester, Chor, Solisten und Schauspieler vereinen sich

Auf dem Programm stehen Abende wie „Die vier Elemente“ mit Musik von Haydn, Rameau, Britten und Edgar Varese oder „Bilderreigen“ mit russischen Werken vor und nach der Revolution. Ein selten gespieltes Werk ist Maurice Durufles „Requiem“ von 1961, das von Orchester, Chor, Solisten und Schauspielstudierenden gemeinsam auf die Bühne gebracht wird.

Szenisch geplant ist Mozarts „Le nozze di Figaro“, eine Produktion, die im Vorjahr nur konzertant möglich war. Der ehemalige Chefdirigent der Grazer Oper, Dirk Kaftan, wird ein Konzert mit dem Titel „Titanen“ leiten: Es erklingen dabei Werke von Mauricio Kagel, Giovanni Bottesini sowie Gustav Mahlers 1. Symphonie. Auch die KUG Jazz Night soll wieder stattfinden – dabei werden die KUG Stage Band und das KUG Jazzorchester jeweils ihre Highlights präsentieren.

Auch kaum gespielte Werke finden Raum im Abo

Das sogenannte abo@Mumuth bringt auch neue und kaum gespielte Werke – so setzt sich gleich zu Beginn der Musiker Emiliano Sampaio mit den Beziehungen zwischen Klassik und Jazz in „Eight Works against Racism and Poverty for Jazz Symphonic Orchestra“ auseinander. Annea Lockwood, Spezialistin für elektronische Musik, ist mit „signale.graz“ zu hören. Dem Grazer Komponisten Anselm Hüttenbrenner ist das Konzert „Zwischen Mythos und Vergessen“ gewidmet, das ihn im Kreise seiner Freunde Schubert, Beethoven und Salieri darstellt.

Konzertformat „immer wieder neu erfinden“

Auch für junges Publikum gibt es wieder vier Veranstaltungen im Abo zu erleben. Eine davon beschäftigt sich unter dem Titel „Wolferl – eine ungewöhnliche Kindheit“ mit Mozart und wird auch als Stream angeboten. Je zwei Konzerte aus den beiden anderen Abos werden ebenfalls gezeigt, die Auswahl stand zunächst noch nicht fest.

„Unsere Studierenden werden in Zukunft das Konzertformat immer wieder neu erfinden, mit und in anderen Kunstformen interagieren und anregende Gesprächssituationen mit dem Publikum schaffen. Darauf will die KUG sie vorbereiten und auf diese Weise Kunst für viele Menschen zugänglich machen“, betont Wimmer. Digitale Vermittlungsformate – Streamings, Einführungsfilme, Podcasts – sollen weiter KUG-Kunst ins Wohnzimmer tragen. Gleichzeitig werden neue Begegnungsräume geöffnet: Nach jeder abo@Mumuth-Veranstaltung können Künstler und Publikum bei einem Getränk ins Gespräch kommen.