Polizist lässt sich für krebskranke Kinder die Haare schneiden
LPD Steiermark
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Chronik

Polizist spendet Haare für kranke Kinder

Der Liezener Polizist Günther Schieler hat sich zwei Jahre lang die Haare wachsen lassen, um sie für krebskranke Kinder zu spenden – statt einer wallenden Mähne hat er nun eine Stoppelfrisur. Aus seinen Haaren wurden mehrere Perücken angefertigt.

Haare wachsen pro Tag rund 0,3 bis 0,5 Millimeter – das bedeutet, dass sie in einem Monat bis zu 1,5 Zentimeter länger werden. Günther Schieler von der Polizeiinspektion Liezen bewies Geduld und ließ sich seine Haare wachsen, zwei Jahre lang.

Auslöser war die Tochter eines Kollegen aus Wien: „Die ist an Leukämie erkrankt und hat im Zuge der Behandlung ihre Haare verloren. Die Eltern haben sich keine Echthaarperücke leisten können, weil die sehr teuer sind. Die Kleine musste so leiden – sie ist auch im Sommer mit Haube herumgegangen.“

Haare in mehrere Echthaarperücken eingearbeitet

So kam Schieler die Idee, sich die Haare wachsen zu lassen, um sie später kranken Kindern spenden zu können. Nach zwei Jahren war es dann soweit, erzählt der Polizist lachend: „Da mussten auch die Kollegen schon leiden. Dann habe ich gesagt, jetzt ist die Länge erreicht, dass ich spenden kann. Weil die Mindestlänge, die man braucht, sind 42 Zentimeter. Und als ich das erreicht hatte, haben sie gesagt, jetzt kommst du auf die Inspektion, und dann schneiden wir dir die Haare.“

Polizist lässt sich für krebskranke Kinder die Haare schneiden
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Günther Schieler ließ sich die Haare von 44 auf null Zentimeter kürzen

Von 44 Zentimetern Länge wurde die Frisur des Obersteirers auf null geschoren. Danach wurde die Haarpracht zum Verein Haarfee gebracht, der daraus Echthaarperücken herstellt, so Schieler: „Dort wird das gemeinsam mit anderen Spenden zu einer Echthaarperücke verflochten, eingefärbt und an die Kinder weitergegeben.“

Haare dürfen nicht gefärbt sein

In vier verschiedene Perücken wurden die Haare von Günther Schieler eingeflochten. Einzige Voraussetzung für die Spende ist, dass die Haare nicht gefärbt sind. Und der Polizist hat auch schon Nachahmer gefunden: „Ich habe schon zwei Leute davon begeistern können – meine Frau und meine Schwägerin. Die haben gesagt, das ist eine sehr gute Idee, und das machen sie auch.“