Beobachtungs- und Quarantänestation für eventuelle Covid-Patienten im Pflegeheim Haus St. Barbara der Caritas in Liesing
ORF/Bernt Koschuh
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Coronavirus

Pflegeheime: Kritik an K2-Absonderung

Wenn es dabei bleibt, dass K2-Kontaktpersonen Gesundheitseinrichtungen nicht betreten dürfen, könnten in den steirischen Pflegeheimen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausfallen. Caritas und Volkshilfe fordern eine rasche und einheitliche Regelung.

Die Impfung habe die Situation enorm verbessert – seit Monaten habe es unter den zu rund 90 Prozent durchgeimpften Bewohnern der Caritas- und Volkshilfe-Pflegeheime keinen CoV-Cluster und kaum positive Fälle mehr gegeben.

„Müssen wirklich schnelles Prozedere finden“

Dennoch beobachte man die steigenden Infektionszahlen mit Sorge – nicht aufgrund der Infektionen, sondern wegen der Absonderungspraxis, die auch Pflegemitarbeiter zunehmend treffen könnte, so Petra Prattes, bei der Caritas für die Pflege zuständig.

„Unsere Mitarbeiter, die geimpft sind, kommen in ein Lokal oder im privaten Umfeld irgendwie in Berührung, und dann fallen sie uns schon aus. Man braucht einige Tage, bis man die Mitarbeiter wieder in den Dienst bekommt – es liegen Dienstpläne dahinter, und wir müssen da wirklich ein schnelles Prozedere finden, dass die Mitarbeiter wieder zur Verfügung stehen, weil wir eh mit dem Personal sehr eng sind“, so Prattes.

Einheitliche Lösung gefordert

Dass K2-Personen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen nicht betreten dürfen, sei zu überdenken, sagt auch Volkshilfe-Geschäftsführer Franz Ferner – auch er tritt für eine steiermarkweit einheitliche Lösung für betroffene Mitarbeiter von Pflegeheimen oder mobilen Diensten ein.

„Jemand, der Verwaltungstätigkeit macht, kann natürlich als K2-Person arbeiten gehen, wenn die Rahmenbedingungen passen, aber diese Person darf nicht in ein Pflegeheim oder in den mobilen Dienst gehen – deswegen müssen wir da gemeinsam mit dem Land schauen, dass man das möglich macht, natürlich mit ganz strengen Sicherheitsauflagen und vor allem bei den Geimpften“, so Ferner.

Die Impfquote unter den Mitarbeitern liege in den Caritas- und Volkshilfe-Heimen bei rund 80 Prozent, heißt es.