Ihre Liebe steht unter keinem guten Stern: Leonora darf Alvaro aufgrund seiner Herkunft nicht heiraten. Fortuna hat ihre Hände im Spiel – unerbittlich dreht sie am Rad des Schicksals. Ein unabsichtlicher Mord und der Schwur auf Rache, scheinen Leonoras und Alvaros Schicksal zu besiegeln.
Preziosilla als zentrale Figur
Regisseurin Eva-Maria Höckmayr taucht die Oper in starke Bilder. Und sie macht Wahrsagerin Preziosilla als Schicksals-Göttin zur zentralen Figur. „Eine Figur auf der Bühne zu haben, die diese Schicksalsmacht verkörpert und auch mit uns als Publikum in Kontakt tritt und uns durch das ganze Stück führt und begleitet und uns diese Schicksalsfrage auch stellt, wie wir dazu stehen“, so Höckmayr.
Leonora sucht Schutz und Vergebung unter dem Mantel der Kirche. Indes sinnt ihr Bruder weiter auf Rache. Sind wir unserem Schicksal ausgeliefert, oder haben wir es selbst in der Hand?
Parallelen zur Realität
Auch die Grazer Oper war in den letzten Monaten mit ähnlichen Fragen konfrontiert, sagt Intendantin Nora Schmid: „Man kommt immer wieder an Weggabelungen, man kann in die eine oder andere Richtung gehen. Es ist auch viel mit Entscheidungen verbunden, sich Situationen zu stellen und auch den Mut zu haben, vielleicht in eine andere Richtung weiter zu gehen und auch das erleben wir am Ende des Abends.“ Verdis „Die Macht des Schicksals“ an der Grazer Oper – ein fulminanter Start in die neue Spielzeit und eine Aufforderung sich dem Schicksal nicht zu beugen.