Hannes Kartnig ist 70
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Großes Fest zu Hannes Kartnigs 70er

Hannes Kartnig ist eine schillernde Persönlichkeit des heimischen Fußballs – und schillernd feierte der ehemalige Präsident von Sturm Graz am Sonntag seinen 70. Geburtstag.

Mit dem SK Sturm wurde Hannes Kartnig als Präsident zweimal österreichischer Meister und er führte die Steirer dreimal in die Champions League. Was folgte, war bekanntlich weniger schillernd: Gefängnis und Privatinsolvenz.

„Ich habe noch viele Freunde“

Das ist mittlerweile Jahre her – und so lud Kartnig am Sonntag – als Oktoberfest getarnt – rund 200 wahre Freunde in die Grazer Seifenfabrik, um seinen 70. Geburtstag zu feiern. Die berühmten Schulterklopfer von damals waren nicht dabei: „Die hätte ich auch nicht eingeladen – das spürt man schon, aber ich muss schon sagen, ich habe viele Freunde, trotz dieser Justizgeschichte, dass noch so viele Menschen sich Autogramme holen, Fotos machen und mit mir gerne sprechen“, sagt der Jubilar.

„Hat seinen Humor nicht verloren“

Einer dieser Freunde ist auch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP): „Der Hannes hat in seinem Leben ja oft auch für andere bezahlt, das muss man schon auch sagen, er ist in die Ziehung gekommen, aber er hat seinen Humor nie verloren, sonst hätte er das nicht durchgestanden.“

Hannes Kartnig feiert 70er

Das Enfant Terrible des heimischen Fußballs, Hannes Kartnig, wird in diesem Monat 70 Jahre alt. Der ehemalige Sturm-Präsident hat den Fußballverein 1992 übernommen, wurde zweimal österreichischer Meister und führte die Sturm-Elf dreimal in die Champions League.

„Er war immer ehrlich“

„Die Tiefen vergessen wir, aber auch da ist es immer wichtig, dass man da bei sich bleibt, und man kann von jedem Menschen etwas lernen, auch vom Hannes Kartnig“, sagt ÖFB-Teamchef Franco Foda, und sein ehemaliger Sturm-Kamerad Mario Haas ergänzt: „Er war auch zu mir immer ehrlich – wenn ihm was nicht gepasst hat, hat er es einfach grad hinaus gesagt. So kommt man durchs Leben – nicht einfach hinterrücks, sondern geradeaus, da lernt man eigentlich schon viel.“

„Die Menschen verzeihen ihm das“

Eine, die alle Höhen und Tiefen mitgemacht hat, ist Kartnigs Ehefrau Claudia: „Ich glaube, das lieben die Menschen auch an ihm, dass er manchmal etwas übertreibt, manche Menschen auch beleidigt, aber er meint es nicht böse, und die Menschen verzeihen ihm das. So seh ich das, auch als Ehefrau – da besonders.“

„Möchte 30 mit der Erfahrung von 70 sein“

Und was wünscht sich der Jubilar zu seinem 70er? „Ich bin jetzt 70, aber ich möchte gern 30 sein und die Erfahrung von 70 haben, das wäre das Schönste“, so Kartnig.