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dpa/Karl-Josef Hildenbrand
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Wirtschaft

Teurer Strom: Preise für Endkunden steigen

Mit dem Anziehen der Wirtschaft sind auch die Energiepreise gestiegen. Beim Strom etwa hat sich der Großhandelspreis binnen eines Jahres verdreifacht. Die Energie Steiermark wird die Preise für Endkunden um 7,9 Prozent anheben.

Die Erhöhung von fast acht Prozent ab dem 15. November bedeute für einen durchschnittlichen Haushalt monatliche Mehrkosten von 5,33 Euro. Davon betroffen seien rund 80 Prozent der Privatkunden. Hintergrund: die dramatischen Entwicklungen auf den europäischen Energiemärkten, so die Energie Steiermark: „Die aktuelle internationale Lage zeigt, dass wir unsere regionalen Erzeugungsmöglichkeiten für grüne Energie noch stärker und rascher ausbauen müssen, um die Abhängigkeit von Zukäufen zu reduzieren“, meinte Vorstand Christian Purrer.

Härtefall-Fonds:

In Kooperation mit der Caritas Steiermark wurde von der Energie Steiermark ein Härtefall-Fonds in der Höhe von 100.000 Euro eingerichtet. Er soll Menschen, die von Energiearmut betroffen sind, rasch und unbürokratisch helfen.

Explosion der Großhandelspreise

Rund 40 Euro für eine Megawattstunde hat Strom zu Beginn des vierten Quartals 2020 gekostet. Ein Jahr später beträgt der Preis mehr als 120 Euro. Eine Explosion bei den Großhandelspreisen, die Wolfgang Urbantschitsch von der E-Control so erklärt: „Das hängt damit zusammen, dass Strom nach wie vor in Europa sehr stark durch Gas erzeugt wird. Das heißt, hier kommt die Gaspreissteigerung auf den Großhandelsmärkten durch und wirkt sich auf den Strompreis aus.“

Diese gestiegenen Gaspreise sind auf erhöhte CO2-Steuern und auf eine verstärkte Gas-Nachfrage nach der CoV-Krise vor allem aus Asien zurückzuführen – mehr dazu in Steigende Gaspreise für Haushalte (noch) kein Grund zur Panik (help.ORF.at). Ein südsteirischer E-Werk-Betreiber will bei diesem „Preis-Wahnsinn“ nicht mehr mitmachen, wie er sagt. Er wirft das Handtuch und hat seinen Kunden mitgeteilt, dass sie sich einen anderen Lieferanten suchen müssen.

Rat: Preise vergleichen

Bei sogenannten Float-Tarifen, die sich monatlich an den Großhandelspreisen orientieren, sind die Steigerungen schon seit Jahresbeginn deutlich spürbar. „Da ist es aber so, dass man auch die sehr niedrigen Großhandelspreise des vergangenen Jahres bereits mitgenommen hat. Also davon hat man profitiert“, sagt E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch. Sein Rat, gerade jetzt, ist es, regelmäßig Preise zu vergleichen und gegebenenfalls den Anbieter zu wechseln – dabei aber genau auf die Tarife zu achten und Angebote mit Preisgarantien zu bevorzugen.