Wirtschaft

Metaller-Betriebsrätekonferenz in der Steiermark

Für Donnerstag ist die nächste Runde der Metaller-Gehaltsverhandlungen angesetzt. Bereits am Montag gibt es im Vorfeld eine Betriebsrätekonferenz in der steirischen Arbeiterkammer. Es zeichnen sich zähe Verhandlungen ab.

Rund 400 Betriebsrätinnen und Betriebsräte versammeln sich am Montag in der Arbeiterkammer in Graz. Sie fordern für die rund 42.000 steirischen Metaller 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt, die Arbeitgeber haben eine Erhöhung um bis zu 2,2 Prozent angeboten – mehr dazu in Metaller-KV: Verhandlungen noch ohne Ergebnis (news.ORF.at, 11.10.2021).

„Respektlos“ und „Zumutung“

Auf die Frage, ob es ein Signal sei, dass man heuer früh zur Betriebsrätekonferenz lade – nämlich nach der zweiten erfolglosen Runde, sagte Andreas Martiner Landesvorsitzender der Gewerkschaft Pro-GE: „Es ist aus unserer Sicht ein respektloses Angebot. Auch die massive geplante Verschlechterung von einer Arbeitszeit pro Woche von 60 Stunden in einem längeren Durchrechnungszeitraum und auch die Forderung die Sonntagsarbeit auf 52 Sonntage im Jahr zu erweitern. Das war aus unserer Sicht eine Zumutung.“

Metaller-Betriebsrätekonferenz in der Steiermark

Für Donnerstag ist die nächste Runde der Metaller-Gehaltsverhandlungen angesetzt. Bereits am Montag gibt es im Vorfeld eine Betriebsrätekonferenz in der steirischen Arbeiterkammer. Es zeichnen sich zähe Verhandlungen ab.

Die Arbeitgebervertreter kritisieren die Gewerkschaft: Man sei mitten in der vierten CoV-Welle und habe die Krise noch nicht überwunden. Die Arbeitnehmervertreter sehen die Branche aber im Aufwind und spüren die Rückendeckung der Beschäftigen.

Noch keine Drohung

„Die Wirtschaft hat sich massiv sehr schnell erholt. Die Zukunftsprognosen sind gut. Unsere Forderung ist nachvollziehbar aus unserer Sicht. Und natürlich: Wenn es zu keiner Einigung kommt, sind Betriebsversammlungen der nächste Schritt. Ich will das heute noch nicht aus Drohung aussprechen, aber als klare Ansage. Und wir spüren schon aufgrund der medialen Berichterstattung – die Menschen sind motiviert, für ihren Lohnabschluss auch zu kämpfen.“

Das Wort Streik nimmt Andreas Martiner noch nicht in den Mund – am Montag werde informiert und beraten. Die Arbeitnehmervertreter scheinen heuer aber einen längeren Atem zu haben als 2020. Der Abschluss der Metaller gilt als richtungsweisend.