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Verkehr

Aus für Verbrenner entzweit Branche

Ab 2040 sollen keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden – auf das verständigten sich über 20 Staaten und Autohersteller beim Weltklimagipfel in Glasgow. Die steirische Automobilindustrie sieht das zwiegespalten.

24 Staaten, sechs große Autohersteller sowie einige Städte und Investoren wollen sich auf ein Enddatum für den Verkauf von Autos mit Verbrennermotor festlegen – das teilte der britische Gastgeber des Klimagipfels mit: Die beteiligten Regierungen wollen „darauf hinarbeiten, dass alle Verkäufe von neuen Pkws und leichten Nutzfahrzeugen ab dem Jahr 2040 weltweit und in den führenden Märkten bis spätestens 2035 emissionsfrei sind“ – mehr dazu in Mehr als 20 Staaten wollen Aus für Verbrennungsmotor (news.ORF.at)

Unternehmen aus E-Mobilitätsbranche positiv gestimmt

Die Steiermark ist im Automobil-Sektor sehr vielfältig vertreten. Die Firma DiniTech in St. Stefan im Rosental etwa produziert Ladekabel für Elektro-Autos, die auch an der normalen Steckdose angeschlossen werden können. Betriebsleiter Gilbert Neubauer steht dementsprechend einem Aus für fossile Brennstoffe positiv gegenüber, wie er sagt: „Für unser Produkt, den *NRGkick’ würde es uns auf unserem Weg, den wir seit vielen Jahren gehen, bestärken. Es würde noch mehr Kunden geben, die eine schnelle und sichere Lademöglichkeit brauchen, und dafür ist der ‚NRGkick‘ prädestiniert.“

Die Firma Rosendahl Nextrom in Pischelsdorf stellt derzeit Maschinen für die Produktion von Starterbatterien für Verbrennungsmotoren her, aber auch Anlagen für die Herstellung von Hochspannungsleitungen und E-Auto-Batterien, so der Leiter der Batteriesparte, Richard Jonach: „Wir sind nicht nur bereit für den Umstieg, wir sind schon im Umstieg und können heute bereits beide Bereiche beliefern. Es wird mit Sicherheit mit der Zeit einen Switch hin Richtung Elektrofahrzeuge geben.“

Noch einige Fragen offen

Skeptisch sieht Helmut Müller ein Verbot für Verbrennungsmotoren. Viele Fragen zu E-Autos seien noch ungeklärt – etwa, wie der ganze Strom hergestellt werden soll und wo die Batterien entsorgt werden. Der Geschäftsführer von Competence Tuning sagt auch, dass seine Firma sehr betroffen wäre: „Ein Geschäftszweig würde wegfallen – diese ganzen Leistungsoptimierungen, wo wir versuchen, Motoren so zu optimieren, dass sie in einem sehr guten Wirkungsgrad funktionieren. Wir machen auch Steuergerätereparaturen, und auch Elektroautos haben Steuergeräte verbaut.“ Statt dem Software-Tuning müsste Müller mit seinem Unternehmen also verstärkt auf andere Geschäftsfelder setzen.

COP26 geht in die Verlängerung

Die UNO-Klimakonferenz COP26 geht in die Verlängerung. Wie bereits in den vergangenen Jahren wurden auch in Glasgow die Verhandlungen nicht pünktlich am Freitag abgeschlossen. Während COP26-Präsident Alok Sharma den „We can“-Geist („Wir können“) beschwor, forderten Umweltschützer mehr „Klimagerechtigkeit“ – mehr dazu in COP26 geht in die Verlängerung (news.ORF.at).